Der diesjährige Wissenschaftspreis der Stadt Freising geht an die Entwicklung des Buchen-Brettschichtholzes. Preisträger Michael Schmidt nahm am 07. Juli in einer feierlichen Zeremonie im Rathaus der Stadt Freising die Ehrung von Oberbürgermeister Dieter Thalhammer entgegen. Wissenschaftliche Qualität und Eignung für industrielle Produktionsprozesse gaben den Ausschlag für die Vergabe.
In seiner Promotion am Lehrstuhl für Holzwissenschaften der TU München zeigte Michael Schmidt mit seinem Kooperationspartner Dr. Matthias Frese (Karlsruher Institut für Technologie) auf, dass aus Buchenholz Brettschichtholzträger (Leimbinder) und Hybridträger für tragende Konstruktionen industriell gefertigt werden können. Aufgrund der Festigkeitseigenschaften des Materials können dabei besonders schlanke Dimensionen ohne Nachteil für die Stabilität eingehalten werden. Die Preisträger erreichten dadurch auch die für eine wirtschaftliche Nutzung entscheidende bauaufsichtliche Genehmigung für die neuartigen Holzelemente.
Aufgrund der Bedeutung dieser Entwicklung für die Forstwirtschaft erhielt Michael Schmidt 2010 bereits den Preis für angewandte Forschung der Hanskarl-Goettling-Stiftung. Auch Buchenholz mittlerer Qualität, das bisher häufig nur als Brennholz genutzt wurde, kann nun für bauliche Zwecke verwendet werden. Davon erhofft man sich bei den Waldbesitzern eine bessere Akzeptanz der Baumart Buche, die für die Schaffung stabiler Wälder im Klimawandel größte Bedeutung hat.
Der Preisträger Michael Schmidt ist Beamter der Bayerischen Forstverwal-tung und war zum Zeitpunkt seiner Arbeit bei der Bayerischen Landesan-stalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising beschäftigt. Für seine Promotion war er innerhalb des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan an die TU München abgeordnet worden. Die LWF wird im Jahr 2012 einen Erweiterungsneubau als Demonstrationsobjekt komplett aus dem neuartigen Material errichten.
Mit der Verleihung des "Wissenschaftspreises Weihenstephan" unter-streicht die Stadt Freising ihre Bedeutung als Wissenschaftsstandort in Deutschland. Neben der wissenschaftlichen Qualität einer Arbeit, die durch externe Expertengutachten belegt sein muss, ist ihre Eignung für wirtschaftliche Verwendbarkeit bzw. industrielle Produktion Voraussetzung für die Vergabe.
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