Förderung der energetischen Gebäudesanierung unerlässlich



„Wer A sagt, muss auch B sagen“, mit diesen Worten reagierte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, zu dem Bericht, wonach in 2012 nur 0,8 Mrd. Euro für das KfW-Gebäudesanierungsprogramm aus Mitteln des Energie- und Klimafonds zur Verfügung stehen.

Schneider weiter: „Wer A wie Abschaltung der Atomkraftwerke sagt, muss auch B sagen und sich klar zur energetischen Gebäudesanierung bekennen. Und das heißt für uns zwingend: 2 Mrd. Euro im Jahr wären eigentlich für die KfW-Förderung notwendig. Dennoch hat der Bundestag nur 1,5 Mrd. Euro beschlossen. Wenn diese, wie jetzt gerade bekannt geworden, nicht zur Verfügung stehen, weil der Energie- und Klimafonds nicht entsprechend gefüllt ist, dann muss die Politik die Mittel aus dem Bundeshaushalt an anderer Stelle nehmen oder innerhalb des Energie- und Klimafonds umschichten.“

Gleichermaßen enttäuscht ist die Bauwirtschaft vom Vermittlungsverfahren zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung. „Wir haben den Eindruck, dass die Länder zwar die Energiewende gefordert haben, den Preis dafür aber nicht bezahlen wollen.“ So Schneider weiter. „Wir brauchen beides: die KfW-Förderung wie auch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten, damit die Energiewende gelingen kann. Denn die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

Regierung und Opposition, Bund und Länder haben mit ihrer Mischung aus Ankündigungen und fehlender politischer Umsetzung Investoren und Hausbesitzer gleichermaßen verunsichert.

Die Anfragen bei der KfW nach Fördermitteln zur energetischen Sanierung sind 2011 um 60 % zurückgegangen. Dieses ist das Ergebnis der Hängepartie im Bundesrat. So wird eine jährliche Sanierungsquote von 2 % nicht erreicht werden.

„Ohne steuerliche Förderung wird die energetische Sanierung gerade im Mietwohnungsbau nicht vorangehen. Das bedeutet, dass Mieter über steigende Nebenkosten die Zeche für die Blockade im Vermittlungsausschuss zahlen müssen.“ So Schneider abschließend.

Autor:
Holzi am 30. Jan. 2012 um 05:43 Uhr
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Comments

Schade, hab vor kurzem in der FAZ gelesen, dass die Förderung auf 1,5 Milliarden aufgestockt wird und mich darüber gefreut.
Dass das jetzt nicht klappt, ist wirklich blöd, das Geld wäre sehr sinnvoll angelegt gewesen.

Marc Ebers um 16:45 Uhr

Hi,
die wichtigste Fragestellung dürfte wohl sein, ob man wirklich alles versuchen sollte, um die Gebäudesanierungsrate deutlich zu erhöhen.
Eine Gebäudesanierung ist zwar sinnvoll - aber auch eine sehr aufwendige und teure Klimaschutzlösung.

Diese Einschränkung relativiert sich aber, wenn eine energetische Gebäudesanierung mit einer notwendigen Sanierung der Gebäudehülle zusammenfällt. Ggf. wäre es daher volkswirtschaftlich klüger, nicht auf Biegen und Brechen die 2% Sanierungsrate erreichen zu wollen.

Übrigens:
Was die Gebäudesanierung mit dem Atomausstieg zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht ganz. CO2-Einsparungen als Ausgleich für erhöhte Kohlendioxid-Emissionen im Stromsektor kann man durch andere Ersatzmaßnahmen, wie den stärkeren Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung oder eben Stromeinsparungen deutlich einfacher realisieren als durch einen massiven Ausbau der energetischen Gebäudesanierung.

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