Handwerk und Web 2.0 passt nicht zusammen?



Trotz bisheriger Zurückhaltung sehen Handwerksbetriebe große Potentiale im Web 2.0. Andererseits wird deutlich, welch großen Informationsbedarf Betriebe immer noch haben, um die Chancen und Risiken einschätzen zu können.

Vieles ist Neuland

Die Studie belegt, dass das Handwerk zumindest im Web 1.0 angekommen ist. 90% der Betriebe nutzen täglich E-Mail, 83% haben eine eigene Homepage, 65% nutzen regelmäßig GoogleMaps, 63% nutzen E-Mail-Newsletter als Werbestrategie. Gelbe Seiten Online ist zwar noch bekannter, wird aber nur von 53% genutzt.

Anders sieht es bei den web-basierten

Kommunikationsmöglichkeiten aus. Soziale Netzwerke, B2B-Foren, Feedback-Möglichkeiten auf der eigenen Homepage sind vielen Betrieben unbekannt und werden daher relativ wenig geschäftlich genutzt.

Das Interesse ist groß

Dennoch sehen die Betriebe großes Potential in Internet-Diensten für ihr Geschäft. Ganz oben auf der Liste rangieren die Themen E-Learning, B2B-Communities und Soziale Netzwerke. Auf den hinteren Plätzen stehen Auftragsverwaltung, Auktionsplattformen und Terminplanung. Allerdings zeigt sich auch ein großer Informationsbedarf bei den Betrieben, um die Potentiale überhaupt einschätzen zu können.

Das Interesse der Betriebe richtet sich insbesondere auf Werbung, Imagepflege und Auftragsakquise; hier sehen sie die größten Chancen durch die Nutzung des Webs. Nur wenige erkennen das Potential, sich einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen oder über Online-Kommunikation die Kundenzufriedenheit zu fördern.

Zurückhaltung durch Unsicherheit

Und was hält die Betriebe ab? Das größte Risiko sehen die Betriebe in dem Zeitaufwand, den sie befürchten, gleich gefolgt von den Kosten, der Unischerheit und der Furcht vor negativen Bewertungen. Lediglich 25% der Befragten ist das Internet zu kompliziert, und nur 12% sehen gar keinen Nutzen. Insgesamt zeigt sich aber, dass die Handwerksbetriebe generell mehr Chancenn als Risiken im Web-2.0-Einsatz wahrnehmen. Insbesondere sehen die Betriebe, die sich als eher Internet-affin einschätzen, mehr Chancen als Risiken in der Nutzung des Web 2.0 für Ihre Betriebe.

Die Betriebe wurden auch gefragt, wer Internet-Anwendungen für de Betriebe anbieten sollte. 32% gaben entweder nichts an oder dass sie keine Angabe machen können. Dies deutet ebenfalls ein hohes Informationsdefizit an. 46% sehen die Handwerkskammern als den geeigneten Partner für den Internet-Einstieg. Hier kann die Handwerkskammer in mehreren Funktionen agieren: als Informationszentrale und Beratungspartner ebenso wie zum Beispiel als Bereitsteller einer übersichtlichen Auswahl von Web-Anwendungen.

Über die Studie

Die Studie wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts durchgeführt, in welchem die effective WEBWORK zusammen mit der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und Universitätspartnern die Möglichkeiten des Web 2.0 für das Handwerk auslotet. Die Bachelorarbeit wurde an der Universität Hamburg, Arbeitsbereich Arbeits- und Organisationspsychologie, von Philipp Taesler erstellt und von Jun.-Prof. Monique Janneck betreut.

Die Stichprobe wurde durch die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade unter deren Mitgliedsbetrieben rekurtiert. Dafür wurden 25-30% der Mitgliedsbetriebe kontaktiert. An 500 Betriebe wurde der Fragebogen als Papierversion per Post versandt. Weitere 6280 Betriebe wurden per E-Mail-Verteiler über eine Onlineversion des Fragebogens zur Teilnahme eingeladen. Der aktive Befragungszeitraum erstreckte sich vom 30.04.2010 bis zum 08.06.2010.

Insgesamt wurden 41 Papierfragebögen zurückgesandt. Über das Onlineportal griffen 568 Betriebe auf den Fragebogen zu, von denen 106 den Bogen auswertbar ausfüllten. Die Gesamtstichprobe setzte sich somit aus 147 Unternehmen zusammen.

Mehr Infos findet man unter http://www.effective-webwork.de/2010/08/1394

Autor:
Holzi am 06. Sep. 2010 um 09:54 Uhr
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Meiner Meinung nach können sich die Betriebe auf lange Sicht nicht dagegen wehren. Es wird für sie in absehbarer Zeit unumgägnglich sein, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und im Web 2.0 aktiv zu werden. Sicherlich müssen sie Geld in Berater o.ä. investieren, doch wird ihnen wahrscheinlich der aus diesen Aktivitäten folgende Kundenzuwachs die investierte Zeit und Geld ausgleichen.

Sonja um 08:37 Uhr

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