Die Hornbach-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012/2013 (1. März 2012 bis 28. Februar 2013) ihren Umsatz um 0,8 Prozent auf 3,229 Milliarden Euro erhöht. Das Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 145,9 Millionen Euro erwartungsgemäß unter dem Rekordwert des Vorjahres, als 169,1 Millionen Euro erzielt wurden. Der Vorstandsvorsitzende Albrecht Hornbach sieht die Hauptursache für den Gewinnrückgang in der beschleunigten Rezession, die seit Sommer 2012 die Konsumstimmung in weiten Teilen Europas belastet. "Wir haben unter äußerst schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Stehvermögen gezeigt. Dank fünf neuer Märkte haben wir den Konzernumsatz nochmals leicht verbessert. Aber wegen der konjunkturbedingten, flächenbereinigten Umsatzabschwächung in unseren Auslandsmärkten war es nicht möglich, mit dem Ertragsniveau des sehr guten Vorjahres Schritt zu halten."
Stolz zeigte sich Hornbach bei der Bilanzvorlage in Frankfurt mit Blick auf die Entwicklung in Deutschland. Hier hat sich der drittgrößte deutsche Baumarktbetreiber erneut signifikant von der Do-it-yourself-Branche (DIY) abgesetzt und seinen Marktanteil ausgebaut. Flächenbereinigt, also ohne hinzugekommene Standorte und Erweiterungen, erreichten die Hornbach Bau- und Gartenmärkte im Inland wieder das sehr hohe Umsatzniveau des Geschäftsjahres 2011/2012. Der Umsatzsprung im Vorjahr von 5,8 Prozent war der stärkste Anstieg in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren. Außerhalb Deutschlands gingen die Umsätze auf vergleichbarer Fläche um 3,2 Prozent zurück. "Dank der respektablen Leistung in Deutschland konnten wir das flächenbereinigte Umsatzminus im Konzern mit 1,4 Prozent noch gut im Zaum halten", sagte Albrecht Hornbach.
Die Umsätze des Teilkonzerns Hornbach-Baumarkt-AG sind um 0,6 Prozent auf 3,02 Milliarden Euro gestiegen. Im Vergleich zum robusten Geschäft in Deutschland wirkte sich in vielen ausländischen Regionen die europäische Staatschuldenkrise dagegen unmittelbar auf das HORNBACH-Investor Relations 2/3 Konsumklima aus. Immerhin hat Hornbach in fast allen Auslandsmärkten deutlich besser abgeschnitten als der Wettbewerb. "Mit unserer nachhaltigen Strategie und unserem unverwechselbaren Konzept, das den Projektkunden in den Mittelpunkt stellt, sind wir längst kein ,normaler Baumarkt' mehr", sagte Hornbach. Mit hochwertigen modernen Einrichtungssortimenten wie dem "Haus des Bades" und dem "Küchencenter" rangierten die Hornbach-Märkte weit jenseits vergangener Baumarkt-Klischees. Dieses hohe Niveau will das Unternehmen im Sinne eines Fachhandelszentrums sowohl mit der Qualität der Waren als auch mit vielfältigen Dienstleistungen weiter ausbauen, so zum Beispiel mit dem Handwerkerservice, dem Farbmisch- und dem Bilderrahmendienst, aber auch mit Serviceleistungen des Online-Shops wie etwa "Online Reservieren und Abholen im Markt".
Die anderen Teile der Unternehmensgruppe konnten ihre Umsätze und Ergebnisse teils erheblich verbessern. Der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union GmbH, der regional 25 Baustoffhandlungen im Südwesten Deutschlands betreibt, steigerte den Umsatz um 3 Prozent auf 207,3 Millionen Euro und das Betriebsergebnis (EBIT) um gut 21 Prozent auf 4,6 Millionen Euro. Der Teilkonzern Hornbach Immobilien AG verbesserte das EBIT um 19 Prozent auf 46,4 Millionen Euro.
"Weil wir langfristig denken und handeln, haben wir im vergangenen Geschäftsjahr trotz der Kaufzurückhaltung in weiten Teilen Europas einen zweistelligen Millionenbetrag in wichtige Zukunftsprojekte gesteckt", sagte Hornbach. Dazu zählt in erster Linie der Auf- und Ausbau des Online-Shops unter www.hornbach.de, der nach Hornbachs Worten mit mehr als 50.000 Artikeln - also annähernd dem gesamten stationären Sortiment - und einem prallen Serviceangebot als größter und leistungsfähigster virtueller Baumarkt Deutschlands gilt. Überdies werde das Unternehmen künftig verstärkt von Megatrends wie der energieeffizienten Sanierung, dem zeitgemäßem Innenausbau sowie dem barrierefreien Bauen und Renovieren profitieren.
Die Zahl der Beschäftigten in der Hornbach-Gruppe stieg im Geschäftsjahr 2012/2013 um 4,1 Prozent auf 14.913. Die meisten der annähernd 600 neuen Stellen entstanden in vier neuen Märkten, die in Schweden, Rumänien, in der Schweiz sowie in Oberhausen eröffnet wurden. Zudem wurde ein Markt in Bremen durch einen großflächigen Neubau ersetzt.
Die Eigenkapitalquote der Hornbach-Gruppe stieg zum Bilanzstichtag 28. Februar 2013 von 45,9 Prozent auf 48,3 Prozent. Die Dividenden der Hornbach Holding AG (0,64 Euro pro Stammaktie und 0,67 Euro pro Vorzugsaktie) sowie der Hornbach-Baumarkt-AG (0,50 Euro pro Aktie) sollen im Vergleich zum vergangenen Jahr unverändert bleiben.
Die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres stehen ganz im Zeichen der Aufholjagd. "Der in Teilen Europas bis Mai dauernde Winter hat die Kundennachfrage in der europäischen Baumarktbranche auf Eis gelegt. So einen Einstieg in das neue Geschäftsjahr hatten wir noch nie erlebt," kommentierte Hornbach, zeigte sich aber zuversichtlich, im weiteren Verlauf des Jahres wieder Boden gut zu machen. Dennoch äußert sich die Hornbach-Gruppe im Ausblick des frisch vorgelegten Geschäftsberichts vorsichtig. Danach wird erwartet, dass der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2013/2014 einschließlich drei neuer Filialen und eines geplanten Ersatzstandorts den Vorjahreswert "leicht übertreffen wird". Das Betriebsergebnis (EBIT) des Hornbach Holding AG Konzerns wird nach der Unternehmensprognose "in etwa auf oder leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2012/2013 (145,9 Millionen Euro) liegen". 2013/2014 will die Hornbach-Gruppe in einer Größenordnung zwischen 150 und 200 Millionen Euro investieren.
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