In den Niedersächsischen Landesforsten hat die Ernte der Douglasienzapfen begonnen. Etwa 25 Baumsteiger pflücken in Schwindel erregender Höhe die wertvollen Zapfen. Die Zapfen liefern das dringend benötigte Saatgut der Douglasie für die Forstbaumschulen. „Die Vorratslager sind aufgrund schlechter Erntebedingungen der letzten Jahre nahezu leer, deshalb ist die Nachfrage der Forstbaumschulen nach hochwertigen Douglasiensamen sehr hoch“, bestätigt Günter Reichwaldt, der Leiter der Forstsaatgut-Beratungsstelle im Niedersächsischen Forstamt Oerrel.
Nicht jede Douglasie trägt in diesem Jahr so viele Zapfen, dass sich der beschwerliche Aufstieg durch den Baumsteiger lohnt. „Mindestens 30 kg Zapfen sollten schon an einem Baum zusammenkommen“, sagt Forstwirtschaftsmeister Ben Buhle, der die Beerntung überregional organisiert. „Und pro Erntebestand müssen mindestens 20 Bäume beerntet werden, um die genetische Variabilität zu gewährleisten“, erklärt er weiter.
Insgesamt soll die Ernte mindestens 50 Tonnen Zapfen ergeben. Aus einer Tonne Zapfen werden dann allerdings nur etwa 10 kg Samen gewonnen, aus denen aber immerhin etwa 400.000 Pflanzen entstehen. Mit der diesjährigen Ernte hoffen die Landesforsten auch einen gewissen Vorrat für die nächste Jahre aufzubauen, um wieder schlechtere Jahre mit wenig Zapfen zu überbrücken. In etwa vier Wochen werden die Baumsteiger die Ernte beenden.
Die Douglasie, die mit den Eiszeiten aus Europa verschwand, wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts wieder von Forstleuten aus Nordamerika zurückgebracht. Mittlerweile gibt es wieder hervorragende Altbestände, in diesen ausgewählten und hochwertigen Douglasienwäldern findet nun die Samenernte statt.
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