Liechtensteiner Absolvent gewinnt Architektur-Wettbewerb



Aus dem Architektur- und Innovationswettbewerb zum Haus der Nachhaltigkeit für die Liechtensteiner Gemeinde Ruggell geht als Sieger das Projekt «einfach bauen» hervor. Der Entwurf stammt von einem interdisziplinären Team um den Liechtensteiner Architekten Ivan Cavegn, der sein Studium an der damaligen Fachhochschule Liechtenstein absolvierte.

Im Dreiländereck Liechtenstein-Österreich-Schweiz wird ein Haus der Nachhaltigkeit als Wirkstätte mit internationaler Ausstrahlung entstehen, mitten im Dorf Ruggell. In diesem Haus werden diverse im Bereich der nachhaltigen Entwicklung tätige Organisationen ihre Büros haben, wie Umweltorganisationen oder Kulturinstitutionen, aber auch Vertreter von nachhaltigen Wirtschaftsformen. Bereits als Mieter gesetzt sind die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA und die Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU.

Gesucht: „Umfassend nachhaltiges Haus“

Die Stiftung für Nachhaltigkeit suchte ein «energetisch und ökologisch wegweisendes, nachhaltiges Suffizienz-Haus mit ausgezeichneter Architektur», wie es in der Ausschreibung des Wettbewerbs heisst. Der international zusammengesetzten Jury unter dem Vorsitz des Hochparterre-Chefredaktors Köbi Gantenbein gehören Energie- und Ökologiefachleute, Vertreter der Bauherrin und der Gemeinde Ruggell sowie hochkarätige Architekt/innen aus vier Ländern an, darunter auch die Dozenten der Universität Liechtenstein (uni.li), Bernardo Bader und Denise Ospelt Strehlau. Die Jury empfiehlt der Bauherrschaft das Projekt „einfach bauen“ des Teams Ivan Cavegn Architekten aus Schaan zur weiteren Bearbeitung. In diesem Planungsteam arbeiten u.a. der international bekannte Lehmbauer Martin Rauch aus Vorarlberg sowie uni.li Dozent Christoph Ospelt von der Schaaner Holzbaufirma und Zimmerei Frommelt mit.

Archaische Tradition trifft auf vorbildliche Innovation

Nebst der städtebaulichen Qualität wartet das Projekt mit der geforderten Innovation auf. In der Mitte des Hauses wird als Klimazone ein 160 Tonnen schwerer Lehmkern aus Baugruben der Umgebung aufgeschichtet. Er steht auf einer ebenfalls als Wärmespeicher genutzten Platte. Die Lehmmasse im Inneren und unter dem Gebäude speichert Wärme und gibt sie langsam ans Gebäude ab, so dass auf eine Heizung weitestgehend verzichtet werden kann. Im verbauten Holz wurde ausserdem über viele Jahrzehnte CO² gespeichert und das Haus mit seinen natürlichen Baustoffen ist baubiologisch rundum vorbildlich. In diesem Bau aus Holz und Lehm wird archaische Tradition mit zeitgenössischer Haus- und Klimatechnik verbunden.

Autor:
Holzi am 27. Dez. 2014 um 13:17 Uhr
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