Am heutigen Mittwoch treffen sich in Hannover auf der LIGNA Experten der Holz- und Forstwirtschaft sowie des Naturschutzes, um über die Forderung der großflächigen Stilllegung in öffentlichen Wäldern zu diskutieren.
"Den Niedersächsischen Landesforsten droht die Nullnutzung auf über 30 000 ha Buchenwaldfläche, wenn die Forderungen der Naturschutzseite erfolgreich sind", skizziert Klaus Jänich, Vizepräsident der Landesforsten die derzeitige Situation.“
Die ursprünglich von der Bundesregierung im Nationalen Strategiepapier zur Biologischen Vielfalt angestrebten 5 % Flächenstilllegung im gesamten deutschen Wald sind mittlerweile durch die Forderungen des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes auf 10 % Nullnutzung in den öffentlichen Buchenwäldern konzentriert. Den Landesforsten droht damit, dass die Hälfte ihrer Buchenwälder in Zukunft nicht mehr genutzt werden dürfen.
Im Fokus des Naturschutzes stehen vor allem die älteren, vorratsreichen und hocheffektiv bewirtschafteten öffentlichen Buchenwälder. Damit ist vorprogrammiert, dass die Konsequenzen für die Holzversorgung der Sägewerke, der Holzwerkstoffindustrie und für die Brennholzkunden in Deutschland beträchtlich sein werden. Eine Kompensation durch andere heimische Waldbesitzer ist aufgrund der kleinparzellierten Eigentümerstruktur sehr unwahrscheinlich. Es ist vielmehr zu befürchten, dass das dann fehlende Holz aus Teilen der Welt importiert wird, in denen wesentlich geringere ökologische und soziale Standards gelten.
Klaus Jänich betonte in seinem Impulsreferat: "Die Landesforsten stehen mit ihrem europaweit anerkannten LÖWE-Programm für die Integration der ökologischen und ökonomischen Ansprüche auf ganzer Fläche. Eine Flächenstilllegung führt diesen integrativen Natur- und Artenschutzansatz ad absurdum. Die multifunktionale Waldwirtschaft wird hier ernsthaft in Frage gestellt“.
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