Chemische und biotechnologische Aspekte spielen in vielen Bereichen ineinander. Zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Medikamente oder bei der Entwicklung von Konsumgütern, etwa Waschmittelzusätze oder Kosmetikrohstoffe. Fundiertes Wissen aus beiden Disziplinen ist daher für Fachkräfte wichtig. Hier setzt der neue, interdisziplinäre Masterstudiengang „Chemie- und Biotechnologie“ an, der im Wintersemester 2014/15 am Fachbereich Chemie- und Biotechnologie der Hochschule Darmstadt (h_da) startet.
Ein wichtiger Fokus des dreisemestrigen „Master of Engineering“-Studiums liegt auf der Vertiefung ingenieurtechnischer Ansätze und Denkweisen. Ingenieure in der Chemie- und Biotechnologie sind zunehmend gefragt, sowohl in der Mikro- wie in der Großtechnik. Beispielsweise in der Medizin- und Lebensmitteltechnik oder im Betrieb von Kläranlagen. Entsprechend stehen technische Aspekte der Chemie- und Biotechnologie im Vordergrund des Masterstudiums.
Die Studierenden lernen zum Beispiel, Prozesse noch besser zu verstehen, etwa das Verhalten von Zellen oder Enzymen in Laborversuchen. Sie arbeiten mit Anlagen der Bioprozesstechnik, beschäftigen sich mit Prozessanalytik und der Rechner-gestützten Modellierung und Simulation von Prozessen. Hinzu kommen der Umgang mit Datenbanken, statistische Methoden sowie Spezialgebiete wie das auf die Konstruktion automatisch zu reinigender und sterilisierbarer Produktionsanlagen fokussierte Hygienic Design oder die Naturstoffchemie, die zum Beispiel mit Bestandteilen des Holzes arbeitet.
Spezialisieren können sich die Studierenden mit Schwerpunkt Chemische Technologie auf den Umgang mit energie- und materialsparenden sowie weniger gefährlichen Mikroreaktoren und auf solche Materialien, die aufgrund der Kleinheit ihrer Bausteine ganz besondere chemische und physikalische Eigenschaften besitzen (Nanotechnik). Im Schwerpunkt Biotechnologie befassen sich die Studierenden mit einem Teilgebiet der Gentechnik, das Zellen dazu nutzt, um industriell und medizinisch interessante Biokatalysatoren (Enzyme) zu produzieren. Des Weiteren mit Immunologie und Biomaterialien sowie ausgewählten Themen des so genannten Tissue Engineering, einer Disziplin, welche unter anderem die Herstellung von Gewebekulturen als Organersatz zum Ziel hat.
Das vielseitige Lehrangebot befähigt die Studierenden dazu, in interdisziplinären Projektteams zu arbeiten und in verantwortungsvollen Positionen im Bereich der Natur- und Lebenswissenschaften Karriere zu machen. Dies etwa in Darmstadt und der Rhein-Main-Neckar-Region, Standort zahlreicher kleiner, mittelständischer und großer Chemie- und Biotechnologie-Unternehmen. Wissenschaftlich Interessierte können sich nach dem Masterabschluss für eine Promotion entscheiden.
Studieninteressierte können sich noch bis zum 15. September für den Masterstudiengang „Chemie- und Biotechnologie“ an der Hochschule Darmstadt bewerben. Das Studium kann im Winter- und im Sommersemester aufgenommen werden. Detaillierte Informationen zum Bewerbungsverfahren an der Hochschule Darmstadt finden sich unter www.h-da.de/bewerbung
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