Neues Forschungsprojekt soll Holztransporte effizienter machen



Der Transport von Holz aus dem Wald in die verarbeitenden Werke ist ein wichtiger Prozess in der Logistikkette und ein Wettbewerbsfaktor für die Holzindustrie. Kostensteigerungen, Nachwuchssorgen und verkehrspolitische Anforderungen erhöhen den Druck auf das Holztransportgewerbe. Ein neues Forschungsprojekt soll Effizienzpotentiale aufzeigen und die Holztransportlogistik in Baden-Württemberg verbessern.

In Baden-Württemberg haben sich Unternehmen der Holzindustrie, Vertreter des Waldbesitzes und des Holztransportgewerbes mit Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um gemeinsam die Holztransportlogistik im eigenen Land zu verbessern. Hierzu wollen die Forscher die Wettbewerbsfähigkeit der Branche analysieren, Innovationen in der Fahrzeugtechnik prüfen, die Nutzung von Navigationstechnologien im Wald testen und bestehende Kooperationen im Holztransport unter die Lupe nehmen. Ein erster wichtiger Schritt sei zunächst eine ganzheitliche Analyse bestehender Studien. Wissenslücken sollen dadurch gezielt geschlossen werden, so die Initiatoren.

Darüber hinaus soll erforscht werden, wie besondere Fahrzeugtechniken bei Holztransportern zu einer geringeren Belastung der Waldwege, Straßen und Brücken des Landes führen. „Auch der Klimawandel fordert im Holztransport neue Wege zu gehen“, sagt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR), die die Projektkoordination übernommen hat. „Denn durch die zunehmend milden Winter weichen die Waldwege auf und führen so zu Verzögerungen beim Abtransport. Die Werke der Holzindustrie sind jedoch auf eine ganzjährige Versorgung mit dem Rohstoff Holz angewiesen.“

Dass der Anspruch der Beteiligten an die wissenschaftlichen Studien auch ein pragmatischer ist, fasst Steffen Rathke zusammen: „Der Holztransport ist die Achillesferse der Holzindustrie. Ziel der Studie ist es deshalb, zu untersuchen, wie Holz effizienter transportiert werden kann, um die Holzspediteure und die Holzindustrie international wieder wettbewerbsfähig zu machen.“

Als Geschäftsführer der Keck Holzwerke in Ehningen übernimmt Steffen Rathke stellvertretend für die Branche die Projektleitung. Auch die Zertifizierung des Staatswaldes nach den Regeln des Forest Stewardship Councils (FSC ) werde der Branche, laut Rathke, in Zukunft Probleme bereiten. Wenn das geschlagene Holz bei Insektenbefall künftig nicht mehr mit Insektenschutzmitteln behandeln werden kann, muss es schneller als bisher abgefahren werden, sonst drohe eine Entwertung des Holzes. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist der Klimaschutz. Bund und Länder haben sich auch im Verkehr hohe Klimaschutzziele in Bezug auf die Einsparung verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen gesetzt. Untersucht werden soll daher auch, welchen Beitrag der Holztransport leisten kann, Treibhausgasemissionen nachhaltig zu reduzieren.

Das Forschungsprojekt hat ein Volumen von rund 300.000 Euro und wird über die Landesbank Baden-Württemberg mit finanziellen Mitteln der EU sowie dem Land Baden-Württemberg gefördert. Wissenschaftliche Partner sind unter anderem die Universitäten Karlsruhe und Freiburg und das Consultingunternehmen Unique forestry and land use GmbH. Die Koordination übernehmen die AGR und das Laubholzsägewerk B. Keck GmbH. Beteiligt sind weiterhin Unternehmen aus der Forst-, Holz- und Transportbranche, unter anderem der Fahrzeughersteller DOLL, Forst BW sowie die Branchenverbände Verband der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg e.V. (VSH), der Deutsche Säge- und Holzindustrie – Bundesverband e.V. (DeSH) und die Bundesvereinigung des Holztransportgewerbes e.V. (BdHG).

Autor:
Holzi am 28. Feb. 2014 um 05:38 Uhr
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