Säger beklagen Rundholzmangel



Die große Krise hat auch den Holzmarkt voll erwischt. Der Absatz von Schnittholz stoppte so abrupt, dass in amerikanischen Häfen ganze Schiffsladungen liegen blieben. Auch im Inland wurden Bestellungen storniert. Kurt Leibbrand von der Gaildorfer Rundschau sprach mit Steffen Häußlein, Einkaufsvorstand der Klenk Holz AG, über die dramatische Lage.

Weltweit ist der Absatz von Schnittholz sehr stark eingebrochen. Das hat zu einem Preisverfall geführt. Was war die Folge für den Rundholzmarkt?

Häußlein: Kein Säger konnte die vor der Krise recht ansehnlichen Preise für Rundholz mehr aufbringen. Die Waldbesitzer reagierten mit Einschlagsbeschränkungen. Für die reduzierte Produktion konnte man sich zunächst noch versorgen, auch mit Holz aus den Nasslagern. Nachdem die geleert waren, musste Nachschub kommen. Manche Säger haben inzwischen ganze Werke stillgelegt. Wir konnten im Betrieb bleiben, haben aber nur rund 70 Prozent Auslastung. Doch dazu brauchen wir natürlich Frischholz, wenn wir unsere Leute weiterbeschäftigen wollen.

Gab es da Schwierigkeiten? Man sollte meinen, dass die Waldbesitzer verkaufen wollen, auch wenn die Mengen kleiner sind. Die Stämme wachsen ja stetig weiter.

Häußlein: Die schlechte Stimmung bei den Sägern hat sich auf die Waldbesitzer übertragen. Der lange Winter hat die Einschlagtätigkeit gebremst, selbst bei denen, die Holz machen wollten. Aber insgesamt müssen wir feststellen, dass weithin Zurückhaltung besteht.

Inzwischen hat sich die Nachfrage nach Schnittholz etwas erhöht. Glauben Sie, dass die Talsohle durchschritten ist?

Häußlein: Jedenfalls waren bei den Schnittholzabnehmern die Lager leer gefegt, an der einen oder anderen Stelle wirken auch die Konjunkturprogramme. Also können und müssen wir produzieren, wenn auch nicht im Umfang wie vor der Krise. Um an genügend Holz zu kommen, haben wir die Preise erhöht. Die Waldbesitzer sollten das jetzt ausnützen. Allerdings sind die Waldbauern derzeit auf ihren Feldern tätig. Großprivatwald, Staat und Kommunen schlagen aber in der Regel nach ihren Hiebs-plänen ein. Sie rechnen damit, dass sich auf diese Weise gute und weniger gute Preise ausgleichen und regelmäßig Geld in die Kasse kommt. Wir sind sicher, dass die jetzigen Preise attraktiv sind und Anlass sein sollten, die Säge in die Hand zu nehmen. Wie lange die leicht gestiegene Nachfrage anhält, weiß Niemand. Daher kann das Warten auf höhere Preise sich als Fehlspekulation erweisen.

Klenk bevorzugt aus verschiedenen Gründen Kurzholz. Mancher Waldbesitzer möchte aber lieber Langholz verkaufen. Könnten Sie diesem Wunsch Rechnung tragen?

Häußlein: Ja, wir kommen hier momentan dem Waldbesitz entgegen und nehmen auch Langholz auf.

Autor:
Holzi am 31. Jul. 2009 um 09:41 Uhr
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