Sägeindustrie drängt bei kommenden Verhandlungen auf Preisstabilität



Anlässlich des Nadelholzforums des VDS (Verband der Deutschen Säge und Holzindustrie e.V.) trafen sich in Würzburg am 16.September Vertreter der Nadelholzsägeindustrie. Neben mehreren anderen Themen wurde auch die aktuelle Situation am deutschen Markt für Nadelrohholz erörtert.

Im vergangenen Winter bis lange in 2009 mussten viele Sägewerke angesichts des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds die Produktion von Nadelschnittholz deutlich zurückfahren. Eine steigende Nachfrage führt nun wieder zu einer Zunahme des Einschnitts, zumal sich bei manchen Betrieben zum Sommer auch die preisliche Situation gebessert hat. Die Preise von Fichtenstammholz haben in der jüngeren Vergangenheit bereits wieder angezogen. Die Preise im Leitsortiment Fichte tendieren fest, weitere angestrebte Preiserhöhungen im Stammholzbereich werden vom VDS außerordentlich skeptisch bewertet. Die angespannte Ertragslage bzw. steigende Preisdifferenzierungen zwischen Rund- und Schnittholzpreisen verkraftet keine weiteren Rohstoffpreiserhöhungen, so der VDS-Vorsitzende Reinhard Müller-Gei.

In Süddeutschland war das Angebot an Rundholz unterschiedlich. Die Rundholzverfügbarkeit war demnach in Regionen mit erhöhtem Käferholzanfall ausreichend, während sie sich in anderen Regionen ohne nennenswerte Käferholzmengen schwieriger gestaltete. Die Preise von Käferholz liegen derzeit preislich etwas unter denen von Frischholz. Letzteres tendierte in den Sommermonaten um 65 €/Fm und legte zuletzt um weitere 5 bis 10 €/Fm zu. Frische Fichte B 2b wird nun zu etwa 70 €/Fm, teilweise auch darüber eingekauft, dann allerdings mit Längenabschlägen. Aus Baden - Württemberg werden Preise im Mittel um 75 €/Fm genannt.

Sägewerke aus dem mittleren bis nördlichen Bundesgebiet berichteten, dass die Nasslager aus Kyrill immer weiter abgebaut und manche möglicherweise bis zum Frühjahr komplett abgefahren werden. Auch hier war ausgehend von einer niedrigen Basis bis zu den Sommermonaten eine wiederbelebte Nachfrage nach Schnittholz zu beobachten. Entsprechende Preisaufschläge konnten am Markt umgesetzt werden, Mittlerweile ist aber wieder ein verstärkter Druck spürbar. Die gegenwärtige Auftragslage wird von manchen Sägern als relativ gut bezeichnet. Deutlich schwieriger ist die Situation jedoch bei Verpackungsware, diese ist preislich nur unter Zugeständnissen absetzbar. Frisches Fichtenstammholz liegt in Abhängigkeit von der Nähe zu den Sturmschadensgebieten bei 65 bis 70 €/Fm für B 2b, in weiter entfernteren Regionen werden 72 bis 75 €/Fm erreicht.

Insgesamt wurde festgestellt, dass die Schnittholzpreise bis zum Sommer um 10 bis 20 €/Fm zulegen konnten, zuletzt aber wieder leicht zurückgenommen werden mussten. Da sich Rohholz fast kontinuierlich verteuerte und der Bedarf an frischer Ware auch weiterhin steigen dürfte, wird davon ausgegangen, dass der Waldbesitz bei den kommenden Preisverhandlungen 75 €/Fm aufwärts durchsetzen möchte.

Angesichts der im Spätjahr wieder schwieriger werdenden Absatzmöglichkeiten für Schnittholz ist die Sägeindustrie dagegen bestrebt, das jetzige Niveau zumindest beizubehalten.

Mit regionalen Unterschieden werden für Sägespäne 8 bis 10,50 €/m³ erzielt, Hackschnitzel erreichen 9 bis 10,50 und TMP-Hackschnitzel etwa 73 bis 74 €/t atro Tendenz eindeutig hin zu festeren Erlösen. Preisfestigend wirkt sich die Nachfrage der Pelletshersteller aus.

Autor:
Holzi am 21. Okt. 2009 um 05:05 Uhr
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