Der Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH) wird im nächsten Jahr eine bundesweite Kampagne zur Nachwuchs-Werbung für das Tischler- und Schreinerhandwerk auflegen. Dies hat die Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Hintergrund ist der absehbare Rückgang potenzieller Lehrstellen-Bewerber.
„Die Schülerzahlen gehen in den nächsten Jahren dramatisch zurück.“ So beschreibt Alfred Jacobi, im BHKH-Präsidium zuständig für Berufsbildung, die Situation. „Deshalb müssen wir handeln. Wir brauchen genügend und geeignete Jugendliche, die eine Ausbildung zum Tischler oder Schreiner machen. Sonst droht unseren Betrieben in zehn Jahren ein massiver Facharbeiter-Mangel.“
Laut Kultusministerkonferenz wird die Zahl aller Schüler von 12,3 Millionen im Jahr 2005 auf knapp 10,1 Millionen im Jahr 2020 sinken. Das ist ein Rückgang um 17,8 Prozent. Bei Haupt- und Realschulen ist die Tendenz besonders rückläufig: Gab es 2005 noch 238.000 Schüler mit Hauptschulabschluss, werden es 2020 nur noch rund 160.000 sein. Das entspricht einem Minus von 32,5 Prozent. Die Zahl der Abgänger mit Realschulabschluss wird um 25 Prozent sinken.
„Tischler und Schreiner rekrutieren ihren Nachwuchs zu weiten Teilen aus diesen beiden Schulformen“, so Jacobi. „Wir nehmen die Lage sehr ernst.“
Die geplante Nachwuchs-Kampagne soll den Jugendlichen auf witzige und unkonventionelle Art Einblicke in das Gewerk vermitteln. Sie soll veranschaulichen, dass der Beruf modern ist, Spaß macht und Anerkennung bringt.
Die Kampagne ist zunächst auf ein Jahr ausgelegt. Geplanter Start ist im Februar 2010. „Wir wollen den Schwung der großen ZDH-Kampagne nutzen, um die Wirkung unserer Werbung zu verstärken“, erklärt Jacobi.
Der ZDH, der Zentralverband des Deutschen Handwerks, startet Anfang des nächsten Jahres eine gewerkeübergreifende Kampagne, die das Image des gesamten Handwerks aufpolieren soll.
Kommentar hinzufügen