Waldflächen sollen Airport-Projekt retten



Das stockende Flughafenprojekt der Länder Berlin und Brandenburg führt zu drastischen Sparmaßnahmen in beiden Bundesländern, wodurch dringend notwendige Personaleinstellungen und Investitionen in anderen Bereichen gekürzt oder gestrichen werden. Insbesondere im Forstbereich, der seit Jahren von Personal- und Stellenkürzungen gebeutelt wird, regt sich Widerstand gegen nun erneut vorgebrachte nicht sachgerechte Einsparzwänge. Der Bund Deutscher Forstleute Berlin-Brandenburg fordert in diesem Zusammenhang eine bessere Zwischennutzung für das Flughafenprojekt.

Die Gesamtfläche des Flughafenprojektes beträgt 1470 ha. Rechnet man versiegelte Flächen ab, so verbleiben rund 970 ha Offenfläche, die nach Ansicht der Forstleute effizient, umweltfreundlich und profitabel genutzt werden können. Dazu schlagen die Förster eine zeitlich befristete Bepflanzung der Freiflächen mit Kurzumtriebsplantagen (KUP) zur Energieholzgewinnung vor.

Nach Ansicht des BDF kann eine solche Nutzung erhebliche Mittel zur Refinanzierung des Flughafenprojektes einspielen. Kurzumtriebsplantagen (KUP) bestehen aus schnellwachsenden und ausschlagfähigen Baumarten wie Weide und Pappel und werden bereits nach zwei bis sieben Jahren geerntet. Das Holz ist in Feuerungsanlagen oder Holzvergasungsanlagen direkt energetisch verwertbar oder kann in Biokraftstoffe umgewandelt werden. Insbesondere nach längeren Umtriebszeiten (etwa 10 Jahre) ist auch eine stoffliche Verwertung in der Zellstoff-, Papier- und Holzwerkstoffindustrie möglich.

„Nach den Erfahrungen mit den bisherigen Zeitplänen ist eine mindestens einmalige, wenn nicht mehrmalige Flächennutzung möglich“, macht Hans Jacobs, Bundesvorsitzender des BDF deutlich. „Der Ertrag aus den Holzerlösen würde nach unseren Ansichten erhebliche Mittel zur Finanzierung des Waldumbaus in klimastabile Mischwälder, der Waldsanierung und letztlich auch für die Sicherung der Arbeitsplätze der Landesmitarbeiter bedeuten“, ist sich der Landesvorsitzende des BDF Berlin-Brandenburg, André Jander, ergänzend sicher.

Auch die Naturschutzverbände NABU und BUND gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Energieholz in Zukunft drastisch steigen wird. Die Flughafenfreiflächen würden durch KUPs eine deutliche ökologische Aufwertung erfahren. Auch für den Lärmschutz der Anwohner hätten Kurzumtriebsplantagen eine positive Wirkung.

Nach Ansicht des BDF könnte möglicherweise mit den Flughäfen Leipzig-Halle und Dresden International eine Vereinbarung zur Namensergänzung der jeweiligen Flughäfen getroffen werden („Dresden Willy-Brandt International“; „Leipzig-Halle-und-auch-Berlin“). Somit könnte einerseits ein positives modernes Image für die Hauptstadtregion durch funktionierende Flughäfen erreicht werden und andererseits können Milliardenbeiträge für weitere Investitionen in eine Bauruine eingespart werden. Darüber hinaus erzielt man über die KUPs sogar Gewinne.

Autor:
Holzi am 31. Jan. 2013 um 10:27 Uhr
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