Vom 18.-23. Oktober treffen sich in Buenos Aires mehr als tausend Waldexperten aus Behörden, Unternehmen und Regierungen zum Weltforstkongress der Vereinten Nationen. Der WWF ruft die Delegationen auf, endlich ein internationales Abkommen auf den Weg zu bringen, das sich zum Ziel setzt, die Entwaldung bis 2020 zu stoppen. „Nach wie vor fallen 36 Fußballwälder Wald pro Minute den Kettensägen der Holzkonzerne und der Brandrodung zum Opfer. Jährlich verlieren wir so 13 Millionen Hektar Wald“, erläutert Philip Goeltenboth, Leiter des Fachbereichs Wald beim WWF Deutschland die aktuelle Situation. Die Welt könne sich diesen Raubbau nicht länger leisten. Der Kahlschlag führe nicht nur zu einem katastrophalen Verlust an biologischer Vielfalt und zerstöre so die Lebensgrundlage vieler Ureinwohner und der oft verarmten ländlichen Bevölkerung, sondern verschärfe zudem den Klimawandel. Fast 20 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen sei auf die Zerstörung von Wäldern zurückzuführen. Neben der Brandrodung spiele die Trockenlegung von Torfmoorwäldern und die Umwandlung von Urwäldern in Plantagen und andere landwirtschaftliche Flächen die entscheidende Rolle.
Um dem Waldverlust Einhalt zu gebieten, fordert der WWF eine international verbindliche Waldkonvention. Vorbild könne das UN Klimarahmenabkommen sein. Wichtig sei es, den Kampf gegen den Kahlschlag regelmäßig zu überprüfen und Verstöße gegen internationale Verträge entsprechend zu sanktionieren. Dahin sei es allerdings noch ein weiter Weg. „Derzeit sind die meisten Regierungen, darunter die Bundesregierung, nicht einmal in der Lage illegale Holzimporte zu unterbinden“, betont Philip Goelthenboth. Länder ihre Urwälder erhalten leisten einen enormen Beitrag zum Schutz des Weltklimas, dies müsse von der Völkergemeinschaft finanziell honoriert werden.
Der WWF setzt zudem auf private Waldbesitzer und die verarbeitende Industrie. Wichtig sei die glaubwürdige Zertifizierung einer umweltgerechten und sozial verträglichen Waldwirtschaft. Dafür seien anspruchsvollen Standards notwendig. Mit dem Siegel des Forest Steward Ship Council (FSC) sei man auf dem Weg zur nachhaltigen Forstwirtschaft ein gutes Stück vorangekommen. Weltweit werden mehr als 100 Millionen nach den Kriterien des FSC, die der WWF und andere Umweltorganisationen mit erarbeitet haben, bewirtschaftet.
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