Mehr als 80 Personen waren Ende Februar zum 5. Rheinland-Pfälzischen Fenstertag nach Ingelheim ins Kloster Engelthal gekommen. Hauptthemen waren in diesem Jahr auf Wunsch der Teilnehmer und der Mitgliedsbetriebe "Schallschutz" und "Schäden durch Montage".
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Landesinnungsmeister Wolfram Lehnen stellte der Betriebstechnische Berater Dr. Hubert H. Krischer vom Fachverband Leben Raum Gestaltung Rheinland-Pfalz das Programm vor und erläuterte die besondere Bedeutung des Themenkomplexes.
Dr. Krischer berichtete, dass anhand der laufenden Beratungsgespräche des vergangenen Jahres festgestellt werden konnte, dass es für die Betriebe immer schwieriger werde, die ausstehenden Kundenzahlungen in voller Höhe zu bekommen. Oft sei es so, dass die Kunden schon bei der Abnahme einen Sachverständigen einschalten. So komme es dann auch vor, dass nicht nur die Qualität der Fenster und der Montage in Augenschein genommen werde, sondern der gesamte Auftrag einschließlich der Angebote und der Auftragspapiere auf den Prüfstand gestellt werde.
Leider seien des Öfteren Fehler bereits in der Angebots- und Annahme-Phase vorhanden, die dann dazu führten, dass die Zahlung strittig ist. Um dieser Problematik vorzubeugen, wurde der diesjährige Themenkomplex auf die Fehlerminimierung ausgerichtet. Holzfenster werden heutzutage verstärkt in denkmalgeschützten Gebäuden eingebaut. Speziell in Großstädten ist dann neben dem erforderlichen Wärmeschutz nach CE-Kennzeichnung und der Energieeinsparverordnung auch der Schallschutz in besonderem Maße gefordert. Schon bei der falschen Bemessung von Schallschutzfenstern kann hier ein nicht wieder gutzumachender Fehler entstehen, der dann dazu führt, dass die Fenster unter Umständen später ausgetauscht werden müssen, wenn die geforderten Werte nicht eingehalten werden.
Somit richtete sich der diesjährige Fenstertag eng an die mandatierten Eigenschaften der CE-Kennzeichnung und der fachgerechten Montage von Fenstern und Türen. Da auch der Montageleitfaden in 2014 neu erschienen ist, passte das sehr gut zu der Veranstaltung. Ralf Spiekers, Tischler Schreiner Deutschland, stellte diesen neben Neuerungen im Normenbereich in gewohnt professioneller Weise vor.
Anschließend wurde der Themenkomplex Schallschutzfenster behandelt. Hier konnte der Fachverband Leben Raum Gestaltung Reiner Oberacker gewinnen, der auf diesem Gebiet als langjähriger Experte bekannt ist.
Nach einer Mittagspause befassten sich die Teilnehmer des Fenstertags mit dem Themenbereich Montage. Eike Gehrts referierte über „Schallschutzmontage von Fenstern“. Lutz Wiegand berichtete über das hochaktuelle Thema „Schäden durch Montage“. Wiegand erläuterte in seinem zweigeteilten Vortrag die rechtliche und fachliche Fenstermontage und veranschaulichte aus Sachverständigensicht die Konsequenzen einer fehlerhaft ausgeführten Montage.
Im Anschluss legte Rechtsanwalt Eugen Patzwald die „Risiken bei der Auftragsabwicklung“ dar und beantwortete Fragen wie „Muss der Auftraggeber eine Abnahme machen?“ oder „Wer haftet für Montage von Bauelementen vom Baumarkt?“.
Wolfram Lehnen und Dr. Krischer vom Fachverband Leben Raum Gestaltung Rheinland-Pfalz äußerten sich zufrieden mit dem Verlauf der Tagung und freuten sich über die hohe Teilnehmerzahl an Tischlern aus ganz Rheinland-Pfalz.
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