Ob Holzeisenbahn, Puppe, Plüschtier oder Traktor: Mehr als 80 Prozent der geprüften Spielzeuge ist mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet. Zwei Drittel sogar stark bis sehr stark. Schlimmer noch: 5 von 50 Spielzeugen setzen die Kinder beim Spielen einer direkten Gefahr aus, weil sich bei ihnen Einzelteile lösen können, die Kinder leicht verschlucken. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der November-Ausgabe ihrer Zeitschrift test, für die sie die Sicherheit von Spielzeug für Kinder unter drei Jahren getestet hat.
„Eine böse Überraschung“ nannte die Stiftung die Tatsache, dass ein Großteil des Spielzeugs gängige Sicherheitstests nicht bestanden hat, darunter Markenware wie Brio, Eichhorn, Fisher Price, Plan Toys, Selecta, sigikid, Steiff und Thomas & Friends.
Die am häufigsten gefundenen Schadstoffe, mit denen das Spielzeug fast immer deutlich, stark oder sehr stark belastet war, waren PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Phthalate, Formaldehyd, Nonylphenol, Schwermetalle oder zinnorganische Verbindungen. Ausgerechnet Holzspielzeug ist stark mit Schadstoffen belastet, keines im Test ist völlig schadstofffrei. Über die Hälfte der Produkte im Test kommt aus China. Erst 2007 wurde in China hergestelltes Spielzeug millionenfach zurückgerufen. Auf das CE-Zeichen, mit dem der Hersteller behauptet, dass er alle EU-Richtlinien für das Produkt einhält, ist laut test wenig Verlass. Es ist bei Spielzeug Pflicht und stand deshalb auf jedem der 50 geprüften Produkte.
Die Stiftung rät, vor dem Kauf von Spielzeug nach ablösbaren Kleinteilen zu schauen und es bei auffälligem Geruch lieber im Laden zu lassen. Puppen sollten für Kleinkinder am besten aus Stoff sein.
Der ausführliche Test Spielzeug ist in der November-Ausgabe der Zeitschrift test und online unter www.test.de/spielzeug veröffentlicht.
Comments
[...] dazu den Bericht von Test unter fast-alle-enthalten-schadstoffe-auch-holzspielzeug.htm Verlässliche Förderung auf hohem Niveau schon ab 2011 [...]
- Antworten
Brüderle zur Spielzeugsicherheit: "Der Schutz der K um 09:14 UhrWorauf soll man sich eigentlich noch verlassen, wenn weder Gütesiegel noch gesetzliche Richtlinien reichen, um ein Kind vor Schadstoffen zu schützen? Selbst die neue EU-Richtlinie, die u.a. Quecksilber verbietet (und wie ist jemals einer auf die Idee gekommen, dass Quecksilber etwas in SPIELZEUG verloren hat??). Da muss wirklich etwas geändert werden.
Ich finde es auch sehr schade, dass Holzspielzeug genau so gefährlich ist wie billiges Plastikzeug. Dann denkt man, man hat was gutes eingekauft (am besten noch von Brio, die Sachen sind ja schweineteuer) und dann sind sie mit schadstoffbelasteten Farben lackiert! Super!
Für den 0815-Verbraucher ist es echt schwer geworden, unbedenkliches Spielzeug zu finden
Mehr zum Thema Schadstoffe in Spielzeug + ein paar aktuellere Infos gibt es übrigens hier: Kinder-Style: Schadstoffe in Spielzeug. Ich finde es ganz interessant, dass nach den zwei Protest-Wellen (1. seit dem Stiftung Warentest Bericht 2. nach der neuen EU-Richtlinie) nicht viel neue Blogeinträge u.Ä. zu dem Thema zu finden sind. Das ist jetzt der erste seit mehreren Woche - und das Internet ist groß!!
- Antworten
Hannah um 15:09 UhrKommentar hinzufügen