Als Höhepunkt einer Gemeinschaftsaktion im Jubiläumsjahr „300 Jahre Nachhaltigkeit“ veranstalten die Forstwirtschaft und das Mineralbrunnen-Unternehmen Gerolsteiner eine Baumpflanzaktion. Unter dem Motto „Wald mit Stern“ setzen 79 Vorschulkinder aus Gerolstein heute ihre „Zukunftsbäume“ auf einer Windwurffläche im Stadtwald Gerolstein in der Vulkaneifel. Der Orkan Xynthia hinterließ hier im Jahr 2010 eine Kahlfläche, die nun wieder aufgeforstet wird. „Wenn die Kinder heute kleine Traubeneichen, Hainbuchen und Esskastanien pflanzen, dann können erst ihre Enkel die ersten starken Bäume ernten. Deshalb ist der Begriff Zukunftsbäume sehr passend“, sagte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), während der Pflanzaktion.
„Die Kinder erfahren so, in welch langen Zeiträumen im Wald gedacht werden muss. Das ist gelebte Nachhaltigkeit und typisch für die auf die Zukunft ausgerichtete Forstwirtschaft in Deutschland.“ Die jungen Zukunftsbäume stellt Gerolsteiner im Rahmen seines Nachhaltigkeits-Engagements zur Verfügung. „So sorgsam, wie die Forstwirtschaft seit 300 Jahren unsere Wälder und ihre Schätze behütet und nutzt, bewahrt Gerolsteiner seit 125 Jahren die Quellen seines einzigartigen Mineralwassers,“ sagte Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnen. „Wir fühlen uns als Unternehmen für eine nachhaltige Nutzung von Holz und Wasser verantwortlich, denn wir wollen auch für zukünftige Generationen hochwertige Produkte anbieten. Deshalb unterstützten wir auch eine nachhaltige Forstwirtschaft, denn bei den Förstern ist unser Wald in guten Händen.“
In ihrem Jubiläumsjahr „300 Jahre Nachhaltigkeit“ betont die deutsche Forstwirtschaft die große Bedeutung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Die Forstwirtschaft und Gerolsteiner haben das gemeinsame Ziel, diese natürlichen Ressourcen zum Wohl der Menschen zu erhalten und pfleglich zu nutzen. Deshalb ist es auch folgerichtig, dass mit der Gemeinschaftsaktion eine ehemalige Windwurffläche, auf der vorher Nadelbäume standen, mit Laubbäumen aufgeforstet wird. Jetzt im Herbst, also außerhalb der Wachstumsperiode, werden über 15.000 Traubeneichen, Hainbuchen und Esskastanien gepflanzt, so dass ein artenreicher und stabiler Laubmischwald entsteht. Die Pflanzzeit ist wichtig, da Waldbäume ohne Wurzelballen gepflanzt werden, damit sie unter den natürlichen Bedingungen anwachsen können. „Unser heimischer Wald ist aufgrund seiner Fähigkeit zur Aufnahme und natürlichen Reinigung des Wassers der wichtigste Trink- und Grundwasserspeicher. Zugleich versorgen uns die Wälder mit dem nachwachsenden,
umweltfreundlichen Rohstoff Holz, sind wichtiger Erholungsort für die Menschen und Lebensraum für einzigartige Artengemeinschaften. Aufgabe der Försterinnen und Förster ist es, diese große Funktionsvielfalt des Waldes zu sichern. Wir sprechen deshalb auch von multifunktionaler Forstwirtschaft“, erklärte Dr. Jens Jacob, der Leiter von Landesforsten Rheinland-Pfalz.
Der Aufbau von stabilen Wäldern mit standortgerechten Bäumen ist ein Markenzeichen der naturnahen deutschen Forstwirtschaft. Dabei folgt sie dem Prinzip der Nachhaltigkeit, das sie vor genau 300 Jahren selbst aus der Taufe gehoben hat. Im Jahr 1713 veröffentlichte Hans Carl von Carlowitz, sächsischer Oberberghauptmann und vertraut mit den forstlichen Kenntnissen seiner Zeit, die Schrift „Sylvicultura oeconomica“. Sie war das erste geschlossene Werk über die Forstwirtschaft zu einer Zeit, als das Wachstum der Städte und der Bergbau in einigen Teilen Europas bereits zu einem Mangel an Holz führten und eine Energiekrise drohte. Carlowitz schuf den Begriff und das Leitbild der „Nachhaltigkeit“ und formulierte hier den Grundgedanken, dass man „pfleglich“ mit der Natur und ihren Rohstoffen umgehen sollte. Die Prägung des Nachhaltigkeitsbegriffes gibt 2013 der Forstbranche Grund zum Feiern. Zahlreiche Veranstaltungen markieren den runden Geburtstag, der unter dem Slogan „Sie finden Nachhaltigkeit modern? Wir auch–seit 300 Jahren“ steht.
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