Einfach waren die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk noch nie – doch selten war es so schwer wie in diesem Jahr. Ein Schaukelstuhl mit über 20 Holzverbindungen, davon die Hälfte klassisch von Hand herzustellen, und diverse weitere Herausforderungen verlangten den 14 Regionalchampions aus ganz Deutschland alles ab.
… hatten die jungen Gesellen Zeit, das Unmögliche zu schaffen – zwei Tage, an denen in den Holzwerkstätten der Berufsbildenden Schulen (BBS) Ammerland in Bad Zwischenahn gesägt, gefräst, gestemmt, geklopft und geschliffen wurde, was das Zeug hält. Schnelligkeit, räumliche Vorstellungskraft, Präzision und praktisches Geschick: Alles wichtige Fertigkeiten, mit denen die jungen Handwerkstalente im Ergebnis punkten konnten.
Die höchste Bewertung erreichte nach einhelligem Juryvotum Florian Meigel aus Bayern. Platz zwei ging an Joost Pantelmann aus Hamburg. Dritter wurde Markus Heuser aus Hessen. Die drei Erstplatzierten gewinnen jeweils eine Profi-Handmaschine von Festool und Meigel wurde als Deutscher Meister zusätzlich mit einem Produktsortiment von Spax belohnt.
Von der Professionalität der jungen Nachwuchskräfte beeindruckt zeigte sich auch TSD-Präsidiumsmitglied Matthias Winter. Er dankte den Teilnehmern und Ausbildungsbetrieben gleichermaßen für ihr großes Engagement. Im selben Atemzug würdigte Winter die Unterstützung der Partner: allen voran der BBS Ammerland, die mit erheblichem Aufwand für Top-Bedingungen am Ausrichtungsort gesorgt hatten, sowie der Sponsoren Festool, SPAX International, Pollmeier Massivholz, Christoph & Oschmann und Holz-Ahmerkamp-Vechta.
Da Florian Meigel 2019 das Höchstalter von 22 Jahren noch nicht überschritten haben wird, qualifiziert er sich gleichzeitig für die Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) im russischen Kazan.
Comments
Hallo!
Ja das gute alte Tischler und Schreinerhandwerk ist immer noch eine Kunst. Ich führe diesen Beruf zwar nicht mehr aus, muss aber sagen, dass mir das meiste seit meine Ausbildung vor rund 16 Jahren immer noch geblieben ist. Damals hat man auch die grundlegendsten Dinge immer wieder geübt, bis man sie auch im Schlaf fast perfekt beherrschte. Das finde ich so eigentlich auch gar nicht schlecht, denn wer die Grundlagen nicht beherrscht, wird es mit den komplexen dingen schwer haben.
Ich wünsche der jungen Generation, dass sie sich wieder etwas mehr für diesen Beruf begeistern kann. Ich für meinen Teil arbeite immer noch hin und wieder an einigen Projekten, um meine Schreiner-Fähigkeiten etwas zu polieren.
Erst neulich habe ich mir eine Holztreppe gebaut, welche von der Gartentrasse führen sollte. "Leider" haben wir in der Familie auch ein paar Personen, welche "etwas mehr" wiegen und daher war es eher unverantwortlich, diese selbstgebaute Treppe zu nutzen. Daher habe ich letztendlich dazu entschieden, mir eine fertige Außentreppe zu kaufen. Das ist einfach sicherer, als eine selbstkonstruierte Holztreppe. Trotzdem muss ich sagen, dass mir dieses Projekt mal wieder unheimlich Freude bereitet hat.
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Tim Klein um 17:04 UhrKommentar hinzufügen