Käufer von Stuhl, Tisch, Schrank & Co. sollten sich bei der Möbelauswahl besonders vom „Goldenen M“ leiten lassen. Das Gütezeichen der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) erhalten nur Möbel, die stabil, sicher, haltbar und gut verarbeitet sind. Die mehr als 100 in der DGM organisierten deutschen Möbelhersteller haben sich freiwillig dazu verpflichtet, die Sicherheits- und Qualitätsanforderungen im RAL-Qualitätssystem zu übertreffen.
Alle DGM-Möbel werden von neutralen Prüfinstituten und Sachverständigen auf Herz und Nieren geprüft. „Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel hat sich selbst einen umfangreichen Anforderungskatalog erstellt, um eine hohe Qualität und Sicherheit ihrer Möbel zu gewährleisten“, hebt Reimund Heym, Leiter des Fachzentrums Möbelprüfung beim TÜV-Rheinland, hervor. Außerdem müsse jeder DGM-Hersteller regelmäßig nachweisen, dass die Produktion seiner Möbel auf einem gleich bleibend hohen Qualitätsniveau abläuft. Heute sind vermehrt Qualität und Langelebigkeit gefragt. Die Käufer orientieren sich wieder an Qualitätsprüfungen, die es Ihnen erleichtern, hochwertige Möbel erkennen zu können. „Das ‚Goldene M’ ist das einzige in Deutschland offiziell anerkannte Gütezeichen für Möbel. Gleichzeitig ist es der strengste Nachweis für überprüfte Möbelqualität und -sicherheit in Europa“, weiß DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.
DIN 68878 – so heißt nur eine von zahlreichen Prüfnormen, die ein Stuhl erfüllen muss, um sich mit dem „Goldene M“ schmücken zu dürfen. Bei der so genannten Kippfallprüfung wird ein Gewicht von 85 Kilogramm auf die Sitzfläche gelegt. Die Rückenlehne wird so angekippt, dass die vorderen Stuhlbeine sich um drei Zentimeter vom Boden abheben. Dann wird der Stuhl schlagartig fallen gelassen – mal von vorne nach hinten, von rechts nach links und jeweils andersherum. Wenn der Stuhl dieser Beanspruchung ganze 3.000 Mal hintereinander widersteht, gilt die Dauerprüfung zur Simulation der Langzeitbelastung als erfolgreich.
In weiteren Prüfnormen werden die Oberfläche, die Belastbarkeit und die Standsicherheit qualitativ überprüft. Bei der Oberflächenprüfung geht es um Chemikalienbeständigkeit, Fleckenempfindlichkeit oder Kratzfestigkeit. Bei den Überprüfungen wird besonders der alltägliche „fehlerhafte“ Gebrauch berücksichtigt – wer hat sich noch nicht auf seinen Stuhl gestellt um eine Glühbirne auszutauschen. Die Überlastprüfung kontrolliert die Stabilität des Stuhls bei überhöhter Belastung der Rücken- und Armlehnen. Die Standsicherheitsprüfung simuliert eine Person – in Form einer Gewichtsattrappe – in einer kritischen Position, etwa auf der Stuhlvorderkante sitzend und nach hinten beugend. Auch die Maße werden in Augenschein genommen und der Stuhl auf die richtige Höhe und Sitzbreite getestet. Bei einem Kleiderschrank werden unter anderem dessen richtige Tiefe und die Höhe der Kleiderstange geprüft.
Ein wichtiger Prüfaspekt bei allen Möbeln ist zudem der Schadstoffgehalt. Der DGM-Wert setzt beispielsweise für Formaldehyd einen niedrigeren Grenzwert an, als das Bundesministerium für Gesundheit und sorgt so für maximale Verbrauchersicherheit.
„Vor allem Eltern suchen gezielt nach Kindermöbeln, die ihre Sicherheit und Stabilität in Prüfungsverfahren bewiesen haben“, weiß TÜV-Experte Heym. Deshalb legen die DGM-Hersteller auch hier besonderen Wert auf die Produktsicherheit. Im Kinderzimmer ist es beispielsweise wichtig, dass Kinder nicht von einem Etagenbett herunterfallen oder sich an scharfen Kanten verletzen können. Wenn die Kleinen größer werden, ist bei der Auswahl eines Schreibtischstuhls zu beachten, dass sie vor allem im Jugendalter schnell wachsen. Der Stuhl sollte deshalb relativ leicht verstellbar und individuell an die Entwicklungen des Kindes anzupassen sein. Beim Kauf eines Möbels mit dem „Goldenen M“ können sich Eltern auch hier einer maximalen Verbrauchersicherheit gewiss sein.
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