Mit dem Fachvortrag zum Thema „Schallschutz im Holzbau“, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Holzbau Kompakt. Aus der Praxis für die Praxis.“ in der Hochschule Kempten stattfand, trafen die Initiatoren proHolz Bayern und das Holzforum Allgäu den Nerv der Teilnehmer.
Erzielt eine Holzbaukonstruktion genauso gute Schallschutzwerte wie Bauten mit anderen Materialien? Kann Holz bei der Schalldämmung mithalten? Diese und weitere Fragen konnte Dipl.-Ing. Gerhard Hilz am Donnerstag Abend eindeutig beantworten: „Ja!“ so der Schallschutzexperte. Seit über 20 Jahren befasst er sich mit dieser Thematik und engagiert sich sowohl in der Erforschung und Produktentwicklung von Schallschutzmaßnahmen. Dabei hat Gerhard Hilz als stellvertretender Obmann des Ausschusses DIN 4109 maßgeblich an einer Aktualisierung dieser Schallschutznorm im Hochbau mitgearbeitet, die im Sommer dieses Jahres vorgestellt werden soll. Die DIN 4109 regelt die Mindestanforderungen für den baulichen Schallschutz im Hochbau und wurde zuletzt 1989 angepasst. Eine Aktualisierung ist auch dringend nötig, nicht zuletzt aufgrund der massiv gestiegenen Holzbauquoten im vergangenen Jahrzehnt und der immer weiter verbesserten Holzbaumaterialien.
Der neue Baukastenkatalog DIN 4109 biete nun ein aktuelles und umfangreiches Rechenverfahren für alle üblichen Bauarten an. Wer nun einen Wohnungsbau plane, könne auf wissenschaftlich belegte Schallschutzwerte für verschiedene Baustoffe und deren Kombinationen zurückgreifen. Da Lärm immer häufiger als lästig und störend wahrgenommen werde, sei insbesondere auch die Aufklärung des Kunden, des Häuslebauers, zum Thema Schallschutz wichtig, sagt Gerhard Hilz.
Die wissenschaftlichen Forschungen brachten klare Ergebnisse. Mit Holzbaukonstruktionen sind die vorgegebenen Werte der Luftschalldämmung nach DIN 4109 ohne Probleme einzuhalten, vielmehr erreicht man damit auch schon erhöhte Schallschutzrichtwerte. So bieten sich Holzbaukonstruktionen in Sachen Schallschutz zum Beispiel hervorragend dafür an, eine Dachgeschoß-Aufstockung durchzuführen. Ein Aspekt, der auch in Anbetracht mangelnder Bauflächen nicht zu vernachlässigen ist.
Trotz guter Werte für den Holzbau in Sachen Schallschutz ist es für den Experten kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Man könne schließlich immer besser werden.“ Sein Fazit lautet daher: möglichst viele Erfahrungen mit Holzbau sammeln und diese wissenschaftlich für weiteren Fortschritt nutzen.
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe „Holzbau Kompakt“ von proHolz Bayern und dem Holzforum Allgäu bildet am Donnerstag, den 28. April der Vortrag „Der moderne Holzbau – Anmerkungen eines Prüfingenieurs“ von Dipl-Ing. Markus Bernhard. Beginn in der Hochschule Kempten ist um 18 Uhr. Anmeldeformular und weitere Informationen finden Sie auf www.proholz-bayern.de
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