interzum feiert 50-jähriges Jubiläum



Improvisieren, Behelfslösungen finden - diese Zeiten sollten nach den langen Kriegsjahren endgültig vorbei sein. So hatten die Menschen in Deutschland im Jahr 1959 nur noch eins im Sinn: Sie wünschten sich endlich Normalität und Lebensqualität. Möbel aus guten Hölzern und Furnieren zogen wieder in die Häuser ein - ebenso wie die aus der neuen, industriellen Massenproduktion. Und Möbel wurden gebraucht: In den Nachkriegsjahren war schnell auch der soziale Wohnungsbau entstanden, um den Menschen bezahlbaren Wohnraum anzubieten. Und diese Wohnungen verlangten mit ihrer funktionalen Aufteilung eher intelligente denn massige Möbel. Die Aussteller der Kölner Möbelmesse reagierten mit einem breiten Angebot. Doch sie erkannten auch, dass der Bereich "Zubehör" inzwischen so stark angewachsen war, dass sich die Zusammenfassung im Rahmen einer eigenen Messe lohnte. So war im Wochenbericht der Messe- und Ausstellungsgesellschaft Köln am
1. Oktober 1958 zu lesen, dass eine Spezialmesse für die Zulieferer von nun an mit internationaler Beteiligung alle zwei Jahre stattfinden sollte: Vom 17. bis 21. April 1959 öffnete die interzum in Köln erstmalig ihre Tore - die erste Internationale Messe der Zulieferer für Möbel, Polstermöbel und Holzverarbeitung.

Die Strategie ging auf: 255 Aussteller aus 13 Ländern nahmen an der ersten interzum teil. Und die zogen 18.800 Besucher aus 36 Ländern an, die das Angebot an Werkstoffen wie Holz , Sperrholz und Spanplatten, Furnieren, aber auch Formteile, Kunststoffe, Leime, weitere Polstermaterialien, Oberflächenbearbeitungsmittel, Möbelschlösser, Beschläge, Werkzeuge, Polstereimaschinen und weitere Geräte sehen wollten. Schließlich boten sich hier ideale Impulse für den Möbel- und Innenausbau von morgen.

"50 Jahre interzum - das bedeutet für Resopal 50 Jahre gemeinsamer Erfolg. Zeigten die ersten Messestände Resopal noch als vielfältiges, aber rein oberflächenveredelndes Material im Möbelbau, so erobert es heute mit eigener Materialität und eigener Identität das zukunftsträchtige Terrain der Raumgestaltung. Dieser Quantensprung ist nicht zuletzt das Ergebnis einer erfolgreichen Partnerschaft mit der interzum. Wir sehen die interzum in Zukunft nicht nur für Resopal als internationale Leitmesse, sondern auch für andere führende Unternehmen", betont Donald Schaefer, Geschäftsführer der Resopal GmbH.

DESIGN WIRD ZUM ERFOLGSFAKTOR

Mondlandung und Minirock, Wirtschaftsboom und wachsender Wohlstand: Die wilden 1960er Jahre ließen bei vielen Menschen die Konsumwünsche weiter wachsen. Das Fernsehen entwickelte sich zum Unterhaltungsmedium Nr.1. Und wer einen solchen Apparat besaß, richtete auch die Einrichtung nach diesem besonderen Gegenstand aus. Bei der interzum wurde das Design zu einem immer wichtigeren Thema.
1967 sorgte die Fachschau "Boden-Wand-Decke" großartig für Furore. "Es war die schönste interzum, die es je gab!", hieß es dann auch im Ergebnisbericht über den Erfahrungsaustausch der Sachbearbeiter aus dem Juli des gleichen Jahres. Und in dieser Sitzung wurde auch die Idee geboren, die interzum zukünftig mit noch weiteren Vortragsveranstaltungen und Sonderschauen zu bereichern.
So beschlossen renommierte Experten 1968 unter der Leitung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, qualifizierte Zulieferteile und
-Materialien zu jurieren und in einer Sonderschau während der Möbelmesse in Köln zu präsentieren - 1970 war es soweit! Das Ziel dahinter war klar gesteckt: Produkte der Möbelindustrie sollten sich weiterentwickeln, was aber ohne ein gutes Design kaum möglich war. Und jeder Möbelproduzent konnte durch die Präsentation der ausgezeichneten Produkte erfahren, wo er eine Übersicht über gute Zubehörteile finden kann. Das unterstreicht die Bedeutung, welche die interzum bereits in jungen Jahren erlangt hat.
1975 fand zum ersten Mal ein Designer-Treffen auf der interzum statt. Namhafte Möbeldesigner aus Deutschland, Finnland, Italien, den Niederlanden und der Schweiz diskutierten bei den Veranstaltungen "Avantgardistisches Design als Alternative zur Nostalgie" und "Designer zur Materialsituation" mit. Und 1989 ergänzte die Ausstellung "Mensch und Raum" - eine Veranstaltung des BHKH, des Bundesverbandes des Holz- und Kunststoff verarbeitenden Handwerks das Angebot der interzum. Diese Ausstellung zeigte die vielfältigen Möglichkeiten bei Umbauten und Raumgestaltungen auf.

INNOVATIONEN EROBERN DIE WELT

Doch nicht nur diese Sonderschauen machen deutlich, dass die interzum mit immer breiteren Service-Angeboten schon damals weltweites Ansehen genoss. Auch die Aussteller- und Besucherzahlen spiegeln dies wider. Schließlich bot die Messe mit zunehmender technologischer Entwicklung zur Produktpräsenz und Produktinformation stets auch neue Problemlösungen an.
Insgesamt entwickelte sich die interzum zu einem Ort, an dem großartige Karrieren gestartet wurden. Hier finden sich noch heute Aussteller, die damals als junge Unternehmen starteten und inzwischen Weltruf genießen. Sie nutzten und nutzen die interzum als Bühne, um ihre Innovationen einem globalen Publikum vorzustellen. So sorgten schon 1959 Schubladeneinsätze sowie Einsätze für Kleider- und Wäscheschränke aus Kunststoff für Aufsehen.
Nur wenige Jahre später beeinflussten innovative Beschläge ein neues Schrankdesign: Die herkömmlichen Schlösser mit Buchse oder Schlüsselschild wurden durch Magnetschlösser ersetzt. Auch das Scharnier war von außen längst nicht mehr zu sehen - es übernahm dezent im Schrank seine Aufgabe. Und standen die Sofas lange Jahre auf Holzfüßen, so gönnten ihnen die interzum-Aussteller schließlich Metallgestelle. Noch ein wenig später machten Kugelrollen die schweren Möbel mobil. Doch auch die Dekorindustrie nahm eine interessante Entwicklung: "Die vielfältigen Möglichkeiten des Dekordrucks haben das Dekorpapier in den vergangenen Jahrzehnten zu einer willkommenen Projektionsfläche für Designer in der ganzen Welt gemacht. Durch die qualitätssichere Reproduzierbarkeit - auf hohem Niveau - hat der Dekordruck dazu beigetragen, breiten Bevölkerungsschichten designorientiertes Wohnen zu ermöglichen. Dabei profitiert der Endverbraucher von unserer internationalen Designkompetenz. Dem von Trendforschern diagnostizierten Bedürfnis vieler Menschen, sich die weite Welt in die eigenen vier Wände zu holen, können die Anbieter von Möbeln, Fußböden und Innenausbauprodukten heute entsprechen, wenn sie unser Angebot als weltweit agierender Dekordrucker nutzen. Zudem wird durch den Einsatz von Dekoren die Ressource Holz geschont. Damit leisten unsere Produkte einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz", erklärt Holger Dzeia, Geschäftsführer Vertrieb/Marketing von Interprint.

In den 70er Jahren prägten Unsicherheiten die Entwicklung der Möbelindustrie. Der Markt war erst einmal gesättigt - es galt, für die überschüssige Produktion letztendlich Käufer zu finden. Komplett neue Marktbeziehungen entstanden und daneben brach das Zeitalter künstlicher Produkte an. So fanden Acryl und verchromte Produkte Eingang in die Möbelwelt. Die interzum zog 1975 die neuen Osthallen in die Planung mit ein. Massive Schrankwände wurden filigraner, auch dank der innovativen Entwicklungen der Zulieferindustrie. In den 80er Jahren wurden schließlich Möbelbeschläge immer wichtiger. Denn auch der Anspruch an den Wohnwert stieg immer weiter an. "Blum ist seit 1967 regelmäßig und ohne Unterbrechung Aussteller der interzum. Ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte war im Jahre 1985 die Vorstellung des ersten, werkzeuglos zu montierenden Möbelscharnieres. Es war für uns der Startschuss für viele weitere Innovationen, die von der interzum ausgehend ihren Siegeszug in die ganze Welt starteten", so Hubert Schwarz, Geschäftsführer Blum Deutschland und Fachbeiratsvorsitzender der interzum.

Licht im Möbel war das nächste Highlight. Und Polstermöbel boten mit ihren neuen Funktionen ein Plus an Komfort und Ergonomie. Die 90er Jahre standen im Zeichen der sich abzeichnenden Globalisierung und damit einhergehend mit einer Internationalisierung der Aussteller und der Besucher. Noch heute hat die interzum unerreicht hohe Werte in Bezug auf die internationale Beteiligung.

DIE INTERZUM ZEIGT ZUKUNFTSLÖSUNGEN

Seit 50 Jahren ist weltweit bekannt, dass die innovativen Highlights der Branche im Mai in Köln zu sehen sind. So zeigte Hettich im Jahr 1999 das viel beachtete Konzept "Küche 2010", das frappierend dem Stand der heutigen Technologie entspricht. Die Suche nach den Innovationen wird auch die kommende interzum bestimmen, schließlich gilt es, die Marktentwicklungen immer im Blick zu haben.

Das interzum-Konzept entwickelte sich in all den Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Ausstellern dynamisch weiter - und das ist heute noch so. Die letzten Änderungen betrafen im Jahr 2005 die Einführung des Piazza-Konzeptes: Damit schuf das interzum Team an zentralen Stellen innerhalb des Messegeschehens attraktive Eventzonen, die den Besucher zum Verweilen einladen. "Für international aufgestellte Unternehmen genießt die interzum einen unvergleichbaren Rang. Von Anfang an galt diese Messe als zentraler Punkt unserer weltweiten Marketing-Aktivitäten.
Der gelungene Relaunch dieser Veranstaltung betont den internationalen Wert dieser einzigartigen Messe, der man nach dem 50. Jubiläum weitere Meilensteine des Erfolgs wünscht. Und zwar für Aussteller und Besucher", so Bernd Riechers, Geschäftsführer Marketing + Vertrieb, Hettich International.

2007 folgte der Umzug der interzum in die neu gebauten Nordhallen der Koelnmesse. Man darf gespannt sein, was für 2009 geplant ist. Sicher ist jedoch, dass die lange Erfolgsgeschichte der interzum mithilfe der Aussteller und Besucher um ein weiteres Kapitel verlängert wird.

Gute Aussichten für die nächsten 50 Jahre!

Autor:
Holzi am 07. Mär. 2009 um 16:43 Uhr
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