„Wir können verstehen, dass in der momentanen Wirtschaftskrise andere Themen dominieren, aber das wichtigste Ökosystem in Deutschland darf man nicht vergessen“, so Dr. Wolfgang von Geldern, Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), „Luftschadstoffe und versauerter Boden belasten den Wald weiterhin. Ein Viertel der Wälder ist trotz günstiger Wetterbedingungen weiterhin stark geschädigt.“
Die Luftreinhaltepolitik ist nach wie vor nicht ausreichend. Vor allem Stickoxide, Ammoniak und Ozon aus Verkehr und Landwirtschaft setzen dem Wald zu. Die hohen Stickstoffeinträge sind eine Zeitbombe. 65 % der Flächen sind stark versauert. Dadurch werden Schadstoffe vom Boden an das Grundwasser abgegeben und belasten schließlich die Trinkwasserversorgung.
„Wie soll der Wald die häufiger werdenden Wetterextreme verkraften, wenn die Rahmenbedingungen sich nicht verbessern?“, so von Geldern vor der Presse.
Die deutschen Wälder haben auch fünf Jahre nach dem für sie sehr schlechten Trockenjahr 2003 die Auswirkungen noch nicht überwunden. Die Schadenszahlen liegen immer noch höher als vorher.
Folgende Tendenzen kann man feststellen:
26 % (2007: 25%) der Wälder sind deutlich geschädigt die Eiche hat den höchsten Schädigungsgrad seit 1984: 52% (2007: 49%) zeigen deutliche Kronenverlichtungen regional besonders hohe Schäden in Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen und NRW
- selbst bei den Kiefern, die im Grunde resistenter sind, haben 18% stark verlichtete Kronen, (2007: 13%), fünf Prozent mehr als 2007
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald appelliert deshalb an die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen von der Kommune bis zu den europäischen Instanzen, weiterhin für die notwendige Verbesserung der Luftqualität zu sorgen. Auch müssen sinnvolle forstliche Maßnahmen wie Voranbau, Unterbau und vor allem die Kalkung versauerter Böden mit öffentlichen Mitteln gefördert und unterstützt werden.
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