Jetzt reicht es Umweltverbände



Ich bin ja eigentlich nicht derjenige der was gegen Naturschutzverbände hat, aber das was da jetzt abläuft ist nicht richtig und schon gar nicht verständlich für einen Holzfachmann. Es geht darum das in Deutschland und Europa immer mehr Wald als Naturschutz ausgezeichnet und sogar ein Einschlagesstop gefordert wird und gleichzeitig werden große Mengen Holz aus aller Welt nach Europa geschafft für die Erzeugung von Energie, also nicht zur Verarbeitung und Nutzung als Möbel oder was es da sonst noch so gibt.

Aber jetzt erst mal nach der Reihe, am 31.03.2012 hat Greenpeace zu einer Aktion aufgerufen, das in Deutschland ein sofortiger Einschlagesstop erfolgen soll, was ja eigentlich nichts ungewöhnliches ist bei den Mengen die gerade wegen der hohen Brennholzpreise in Deutschland herrschen geschlagen werden, jeden Waldbesitzer das Herz höher schlagen lässt, da er doch endlich mal richtig Geld verdienen kann.

Was ist alles zu beachten:
1) Gibt es Naturwald in Deutschland
2) Verbrennung in Kraftwerken und Wärmekraftanlagen
3) Holzindustrie und Weiterverarbeitung
4) Import von Hackgut und Pellet

zu 1) Eigentlich gibt es in Deutschland keinen Wald mehr der nicht von Menschenhand beeinflusst worden ist. Der älteste Wald den Menschen nicht mehr seit 500Jahren genutzt wird und seit 1936 unter Naturschutz gestellt wurde ist gerade mal 175 Hektar groß und ist die Insel Vilm. Mehr Infos zu der Insel findet man auf Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Insel_Vilm . Alle anderen Naturschutz (Schutzwälder) Wälder sind mehr oder minder von Menschen genutzt worden in Deutschland. Den größten Zuwachse an Wald gibt es durch die Gesetzgebung, das man nicht mehr Wald einschlagen darf als Nachwächst und die 10% Regelung, die bedeutet, das nur 90% von den 100% geschlagen werden darf die Nachwachsen. Aber durch die Technik, die ja nun mal auch in der Forst einzu gehalten hat, kann man sehr viel genauer Wald erfassen, was eine höhere Nutzung ermöglicht, da man die Menge Holz die wachst besser berechnen kann und durch die Technik besser nutzen kann als noch vor 20Jahren.

Es ist auch nicht mehr so das ein Förster selber bestimmen kann wo er Wald schützen möchte, das wird jetzt Zentral verwaltet und es wird genau erfasst durch die Havester ( spezielle Holzernte-Maschinen) was an Holz geschlagen wird und wo es geschlagen worden ist. Diese Technik hat sicher seine Berechtigung, keine Frage, aber jede Technik hat auch immer ihre Nachteile und gerade beim Wald fällt es den Besucher mehr auf wenn er die schweren Maschinen sieht oder das was Sie im Wald hinterlassen, wie zum Beispiel Fahrrinnen.

Eine andere Belastung im Wald sind seine Besucher, die durch die Technik wie Navi oder Mountainbike viel tiefer in den Wald gehen als noch vor ein paar Jahren, vor allem weil Sie nicht auf den Waldwegen bleiben, sondern durch den Wald fahren und so auch den Wald belasten, da Sie dadurch kleine Pflanzen zerstören oder gar ihren Müll im Wald liegen lassen, so das Tier sich dran verletzen oder gar sterben können. Da scheint es einigen Naturfreunden doch an der Einsicht zu fehlen, sich Ordentlich zu verhalten, auch das sollte man dabei bedenken.

Zu2) Wir möchten in Deutschland eine Energiewende, was ja auch bestimmt richtig ist und mit Sicherheit von allen Menschen hier im Lande getragen werden soll. Aber die Frage ist ob es über die Biomasse und da gerade über die Verbrennung von Holz überhaupt möglich ist. Den Holz steht eigentlich nicht unendlich zur Verfügung wie es die VDI am 07.10.2011 geschrieben hat. (siehe http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Energieholz-ist-weltweit-begrenzt... ) Man muß sich überlegen das die BioKraftwerke die in Berlin gebaut werden sollen jährlich ca. 1,3 Mio. t Holzhackschnitzel für diese Werke. RWE möchte in seinen Kraftwerken in den Niederladen und England gut 750000 t jährlich an Pellets verbrennen, das sind die großen Projekte. Es gibt aber auch schon kleiner Projekte von Biokraftwerken, wo sich selbst Wissenschaftler gehen die Nutzung oder den Ausbau von solchen Anlagen aussprechen, wie zum Beispiel das Holzkraftwerk Eberswalde. Wo die Hochschullehrer von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) sich gegen eine Weiterführung aussprechen und das in einer Stellungnahme ( wer diese gerne lesen möchte, kann sich an mich wenden, ich habe sie auf dem Rechner)

Die Aussagen die ich wichtig finde von den Hochschullehrern als Zitat:

Quote:

2. Holz ist zwar potenziell ein erneuerbarer Rohstoff, aber dennoch erschöpfbar. Weltweit sind die Waldflächen stark reduziert worden, die Tendenz der Entwaldung ist weiterhin steigend. Dies gilt vor allem für Naturwaldflächen, welche zunehmend durch Baumplantagen ersetzt werden. Die vergleichsweise hohe Waldbedeckung im dicht besiedelten Industrieland Deutschland ist dadurch möglich geworden, dass die Energieversorgung auf der Grundlage fossiler bzw. nicht-biomassebasierter Energieträger sichergestellt wurde, die Landwirtschaft durch erheblichen Energieeinsatz industrialisiert wurde und zudem Nahrungs- und Futtermittel aus dem Ausland günstig importiert werden konnten.

3. Holz ist ein wichtiger und wertvoller Rohstoff, der für die konstruktive Verwertung und stoffliche Nutzung nicht nur sehr günstige Materialeigenschaften mit sich bringt, sondern durch entsprechendes mögliches langfristiges Belassen in Material- und Stoffkreisläufen einen signifikanten Beitrag zur Verminderung von Treibhausgasemissionen leisten kann. Der entscheidendste Beitrag wird dabei durch die Substitution von energieintensiv zu gewinnenden Rohstoffen und den aus ihnen zu produzierenden Materialien erzielt (u.a. Stahl, Beton). Auch die Substitution von konventionell auf Erdölbasis produzierten Materialien kann hier wichtige Beiträge leisten (v.a. Verpackungsmaterial). Der Bedarf an traditionell aus Holz gefertigten Produkten ist auf dem Weltmarkt stark ansteigend (z.B. Papier). Der Verbrauch von Nicht-Rundholzprodukten wächst in einigen Regionen der Erde in exponentieller Form. Holz wird inzwischen auch von Anlegern bzw. Investmentfonds ein verstärktes Interesse entgegen gebracht. Projektionen zeigen ein erhebliches, zunehmendes Konkurrenzpotenzial zwischen verschiedenen Holznutzungen. Entsprechende Studien sprechen von „Kannibalisierungsszenarien“ der Holznutzung. Schon heute warnen nicht nur Wissenschaftler vor den (ökologischen und sozioökonomischen) Folgen der Holzverknappung in Folge von energetischer Nutzung (vgl. jüngste Stellungnahme des Verbands der Rohholzverbraucher).

4. Zu konventionellen Bedrohungen für die Wälder gesellen sich neuartige Risiken, die u.a. aus den Klimawandelwirkungen erwachsen. Entsprechende Konsequenzen für die Schädigung von Wäldern bzw. Baumarten sind bereits beobachtbar und werden z.B. in den Waldzustandsberichten diskutiert. Besonders in Extremjahren ist ein Rückgang der Primärproduktivität zu verzeichnen. Es ist nachgewiesen worden, dass bestimmte Wälder sich saisonal schon als Treibhausquellen verhalten haben, statt als Senken zu wirken. Extremwetterbedingte Einbußen und geringere Gesamtproduktivitäten sind sowohl global im Rahmen der Interpretation von Satellitenbildern als auch durch
lokale Fallstudien zumindest temporär nachgewiesen worden. Damit gilt, dass derzeitige Dendromassezuwächse nicht leichtfertig in die Zukunft extrapoliert werden können. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass ein rasant steigender Holz-Rohstoffbedarf in vielen Regionen mit dem Rückgang an Produktivität einhergehen kann und sich dadurch die vorstellbaren Verknappungsszenarien noch verschärfen dürften.

Was man aber auch an der Aussage der Hochschullehrer sieht ist es sehr viel komplexer mit dem Wald als man auf den ersten Bild denkt.

Zu3) Die Holzindustrie haben in den 90Jahren eine starke Förderung erfahren wie man zum Beispiel an Wismar einen europäischen Spitzenstandort der Holzindustrie sieht. Wenn aber eine Verarbeitung von Holz so groß wird wie dort in Wismar, es wurden immer hin so ca. 750 Millionen Euro investiert, ist es meist nicht immer so das es nur um eine bessere Ausbeute geht, sondern bei modernen Maschinen geht es meist auch um sehr hohe Geschwindigkeiten und um einen sehr hohen Stand der Mechanisierung. Das bedeutet zum Beispiel das das dortige Sägewerk an 2 Spanerkreiselinien gut 2,2Mio. Fm Rundholz pro Jahr verarbeiten können. Was man aber bedenken solle bei den SpanerKreissägenanlagen ist, je höher die Geschwindigkeit und je größer die Sägeblätter sein müssen, um so stärker muss das Stammblatt sein, da es sonst nicht einen ruhigen gerade aus lauf hat, das bedeutet aber auch wieder mehr Span und weniger Ausbeute. Wobei die Ausbeute durch die Elektronik wieder etwas angehoben werden kann, da die Vermessung der Stämme immer genauer wird. Hier sollte man die moderne 3D Vermessung von Rundholz sich mal anschauen, von zum Beispiel MiCROTEC anschauen (das zu erklären wäre sicher noch mal ein Artikel) Aber ich hoffe man erkennt die Problematik bei so hochmodern Anlagen und das Problem der Förderung von solchen Werken.

zu4)Bei der ganzen Problematik darf man leider nicht im eigen Land bleiben, den die Industrie holt sich das Holz und auch die Energie dort her, wo sie am günstigsten ist und wo man am meisten Gewinn macht oder wo sie die höchste Förderung bekommt. Das bedeutet zum Beispiel das in den USA ein Pelletwerk gebaut wird, Hackschnitzel aus Afrika kommen und Holzkohle aus Südamerika oder gar aus Australien, weil dort die Umweltauflagen nicht so hoch sind wie in Europa. Ach so groß können die Mengen doch nicht sein, das was ich bis jetzt weiß sind das ca. 3mio. Tonnen Holz ( das wäre ca. 297 Mal das Gewicht des Eiffelturms, nur damit man es sich vorstellen kann) für Kraftwerke nach Europa transportiert werden sollen. Wobei alleine ca.2,2Mio. Tonnen Pellet von den USA nach Europa für Energie transportiert werden. Da Pellet ein gute Möglichkeit ist Energie zu transportieren auf Schiffen, wie man in dem letzten Jahren schon getestet hat. Aber bei der Herstellung und bei der Aufbereitung im Kraftwerk wird Energie verbraucht, das macht bei Pellet ca. 20 bis 30% der Energie des Holzes aus, wen man davon ausgeht das die Sägespäne im Sägewerk mit 100% veranschlagt werden. Etwas anderes was gerade bei der Erzeugung von Energie auch noch beachtet werden sollte ist das Kraftwerke CO2 belastet werden und dafür Zertifikate brauchen, wenn sie aber Biomasse verbrennen sind sie CO2 neutral und es gibt auch noch eine Förderung ( Da bin ich aber nicht dahinter gekommen wie groß sie Insgesamt ist, das ist etwas sehr komplex)

Man sieht also so einfach ist es nicht mit dem Einschlagstopp und dem Naturschutzwald, da muss man auch mal über die Grenzen schauen, den es kann ja nicht sein das wir für unseren Energie Hunger anderen Ländern den Rohstoff Holz abbauen und dort die Wälder plündern.

Was mich aber am meisten Ärgert, das ich bis jetzt noch nie eine Antwort von den Umweltverbänden bekommen habe, den die sind es doch die gerade in Deutschland fordern das weniger Holz eingeschlagen wird oder geht es da nur um das die eigene Natur und das was in anderen Ländern passiert Interessiert nicht oder kann man es dem Menschen nicht erklären das mit dem Holz was ja nie ein Mensch wirklich zu sehen bekommt, da es ja vom Schiff gleich im Kraftwerk landetet und die Menschen jetzt schon nicht verstehen warum sie für Energie so viel bezahlen sollen. Mal schauen ob ich jetzt eine Antwort von den Umweltverbänden bekomme

Was mir bei der ganzen Energie Gesprächen aufgefallen ist sind folgende Punkte:

  • 1) Wir erzeugen erneuerbare Energie und sie wird nicht verbraucht oder Gespeichert, das heißt sie verpufft.??
  • 2) Energiespeicherung mit der Schwungrad-Technik, geht das, wenn ja wie gut??
  • 3) Wie kann man so was noch besser steuern über Telefonleitung oder Funknetz, welche Probleme gibt es, da es sich ja um viele Kleinanlagen handelt gerade bei Solar und Windtechnik??
  • 4) Wie kann man auch kleine Anlagen wie ein 1FamilienHaus mit Kraftwärmeanlagen ausstatten so das es einen hohen nutzen hat und bezahlbar ist?

Aber das sind leider alles Fragen die ich selber nicht beantworten kann, da es nicht mein Fachgebiet ist, aber man könnte es ja mal über das Netz verteilen, kann ja sein das das Wissen vieler zu einer Lösung kommt oder der ein oder andere eine der Fragen mal beantworten kann, so das es ein Konzept ergibt. Das wir unsere Umwelt schonen und immer noch Energie haben zu einem bezahlbaren Preis.

Wenn jemand noch Infos fehlen oder was nicht ganz klar ist einfach schreiben ich probiere es dann zu erklären, soweit ich es kann. Ich freue mich auf eure Meinungen zu dem Thema oder gar über euer Wissen.

Autor:
Holzi am 02. Apr. 2012 um 16:45 Uhr
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