Betriebe des Holzhandels sowie der Holzverarbeitung und Holzbearbeitung sehen sich zunehmend mit steigenden Anforderungen an die Herkunft des eingesetzten Holzes konfrontiert. Gerade im öffentlichen und gewerblichen Bereich beeinflussen verstärkt „ergrünte“ Beschaffungsrichtlinien und die kürzlich in Kraft getretene EU-Holzhandelsverordnung die Auftragsvergabe. Auch für kleinere Holzhandwerksbetriebe ist die PEFC-Zertifizierung ein geeigneter Nachweis, dass diese Holz aus legalen und nachhaltigen Quellen einsetzen und wird von Geschäftskunden und Verbrauchern zunehmend nachgefragt.
Damit kleineren Handwerksbetrieben der organisatorische und finanzielle Aufwand der PEFC-Zertifizierung erleichtert wird, ist eine sogenannte Gruppenzertifizierung möglich. Für den Holzhandel existiert bereits seit drei Jahren die Möglichkeit einer PEFC-Gruppenzertifizierung unter dem Dach des GD Holz. Für Handwerksbetriebe wird die Gruppenzertifizierung nun von der cert.company in Kooperation mit der Zertifizierungsgesellschaft TÜV Nord Cert GmbH angeboten. In einem Netzwerk rechtlich unabhängiger Betriebe fungiert die cert.company hierbei als Zentrale und gewährleistet die korrekte Einhaltung und Umsetzung des PEFC-Standards. Bernd Bielen, Gruppenleiter der cert.company, erläutert das Konzept: „Die Verantwortlichkeiten und Kontrollmechanismen innerhalb der cert.company sind klar definiert und die Gruppenleitung steht den Gruppenmitgliedern durch ein internes Audit-Programm sowie durch Schulung der verantwortlichen Gruppenmitgliedern unterstützend zur Seite“.
Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland, konkretisiert die Vorteile der Gruppenzertifizierung: „Die jetzt geforderten Nachweissysteme der EU-Holzhandelsverordnung für die Verwendung und den Handel mit importiertem Holz stellen für kleinere Unternehmen eine große Herausforderung dar. Mit einer Zertifizierung nach den überarbeiteten Chain-of-Custody-Standards von PEFC dagegen wird vieles einfacher. Damit kann der Betrieb einwandfrei nachweisen, dass er die gesetzlichen Ansprüche an die Sorgfaltspflicht erfüllt, ohne ein eigenes System auf die Beine stellen zu müssen. Für kleinere Betriebe ist die Gruppenzertifizierung genau das Richtige“.
Auch bei der von Marketing und Vertrieb gesteuerten Auftrags- und Kundenakquise ist das PEFC-Zertifikat ein wertvolles Argument. Ein zertifizierter Betrieb darf das PEFC-Siegel in sämtlichen Werbemitteln einsetzen. Damit signalisiert er seinen (potentiellen) Kunden sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt und den nachfolgenden Generationen. Er entzieht sich jeglichem Verdacht, indirekt zur Waldvernichtung beizutragen und sichert sich das Vertrauen und die Sympathie im seit Jahren wachsenden Bio-, Öko- und Nachhaltigkeitsmarkt.
An der Gruppenzertifizierung können deutschlandweit Einzelbetriebe mit maximal 50 Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz von max. 7 Mio. EUR teilnehmen.
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