Warten an der Supermarktkasse, auf eine Bestellung oder auf den nächsten Bus: Wartezeiten gehören zum Alltag. Genauso wie Warteplätze zur städtebaulichen Gestaltung. Doch gerade bei Bus-Wartehäuschen ist der ästhetische Aspekt meist der Funktion untergeordnet. Das geht auch anders, wie Studierende der Hochschule Rosenheim beweisen.
Sie entwarfen 14 verschiedene Lösungen für kreative Warteplätze mit modularer Grundkonstruktion. Ein Prototyp wird im kommenden Jahr im Landkreis Rosenheim gebaut. Das entschieden die Gemeinderatsmitglieder der Gemeinde Schechen nach einem Besuch vor Ort an der Hochschule.
„Eine wichtige Rolle bei der Aufgabenstellung für die Studierenden spielten auch die Anforderungen für einen hohen Vorfertigungsgrad und die einfache Montage. Ziel war es, eine möglichst seriell herstellbare, in sinnvolle Einzelkomponenten zerlegbare und vom Endkunden selbst montierbare Konstruktion zu gestalten“, so Professor Erwin Friedl, der die Projektidee gemeinsam mit Schechens Bürgermeister Hans Holzmeier entwickelt hatte. Insgesamt 22 Studierende aus den Studiengängen Innenausbau und Holzbau und Ausbau
nahmen im Sommersemester 2014 am Projektseminar teil und erarbeiteten Entwürfe, funktionsgerechte Konstruktionen, überprüften Machbarkeit und Statik, berechneten Vorkalkulationen und gestalteten ansprechende Dokumentationen. Am Ende stand die Präsentation vor Dozenten und Projektpartnern. Eine Jury aus Hochschulvertretern und Projektpartnern wählte insgesamt drei Preise und eine Anerkennung aus. „Ein absolut spannendes Projekt. Die Studierenden haben wirklich professionell gearbeitet“, so Jurymitglied Holzmeier.
In Kooperation mit Zimmererlehrlingen des beruflichen Bildungszentrums Waldkirchen im Bayerischen Wald soll der Favoritentwurf der Gemeinde Schechen, über den nach der Sommerpause final entschieden wird, im Februar 2015 an der Hochschule Rosenheim gebaut werden. Das deutsche Forum Weisstanne e. V. unterstützt das Projekt und stellt Material in Form von Massivholz
, Konstruktions-Vollholz
oder Dreischichtplatten zur Verfügung. Auch an der Hochschule selbst soll ein Prototyp entstehen – als überdachter Raucherplatz auf dem Campus.
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