(Neuhaus) 50 Fichtenstämme der Forstämter Neuhaus, Winnefeld und Münden werden für ein historisches Weserfloß gebraucht. Aus den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten kommen damit zwei Drittel der rund 100 Kubikmeter Fichtenholz. Die Stämme für das Floß sind 20 Meter lang und haben in der Mitte einen Durchmesser von bis zu 35 cm.
„Mit diesem Floß entlang der Weser wollen wir auf die Geschichte des Weserraumes und die enge Verflechtung von Wald und Wasser aufmerksam machen“, sagt Eckard Meyer von den Weserflößern aus Reinhardshagen, der sich ganz herzlich für die großzügige Unterstützung durch die Niedersächsischen Landesforsten bedankte.
Das Floß wird ab 09. Juli 2008 in Reinhardshagen (Hessen) zusammengebaut und in der Zeit vom 12. bis 26. Juli 2008 in insgesamt 14 Etappen die 360 km bis Bremen in Begleitung von vielen Akteuren zurücklegen.
Die Kunst des Flößens ist uralt. Der Holztransport zu Wasser stellt die älteste Bringungsart dar. Bereits im alten Testament wird berichtet, dass David und Salomo zum Tempelbau Zedern und Tannen aus dem Libanon über das Meer gebracht haben. In unserer Region sind die letzten sechs gewerblichen Flöße 1964 die Weser hinab gelenkt worden. Bis zu dieser Zeit sind jährlich 70.000 Kubikmeter Stammholz aus Kaufunger Wald, Reinhardswald, Bramwald und Solling auf dem Wasserweg flussabwärts transportiert worden.
Die Regulierung der Flüsse durch Schleusen, der Bau des Eisenbahnnetzes und schließlich die Konkurrenz durch den LKW sorgten in Deutschland für das Ende der Flößerei. In Skandinavien, Russland, Nordamerika und im Baltikum wird diese hocheffiziente Technik noch heute benutzt.
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