Anlässlich des internationalen „Tag des Waldes“ am 21. März fordert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) vor dem Hintergrund des Klimawandels den Fokus verstärkt auf den Wald in den Ballungsräumen zu legen. Nach Auffassung des SDW-Bundesgeschäftsführers Christoph Rullmann wird die Bedeutung der Großstadtwälder aufgrund ihrer Wohlfahrtsleistungen in Zukunft entscheidend zunehmen. Denn Wald filtert in der Stadt Staub aus der Luft, schwächt innerstädtische Hitzeinseln ab, reduziert bei Starkniederschlägen den Oberflächenabfluss und verbessert allgemein die Luftqualität.
Respekt zollen muss man nach Auffassung der SDW all denjenigen, die sich schon frühzeitig und vorausschauend für den nachhaltigen Wald- und Freiraumerhalt in den Ballungsräumen eingesetzt haben. Wegweisend waren z.B. im Ruhrgebiet die regionalen Grünzüge des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk oder auch der bekannte Kölner Waldgürtel. Als letztes Großprojekt ist der IBA-Emscherpark zu nennen, der Anfang der 1990er Jahre die Durchgrünung des Ruhrgebiets in Ost-West-Richtung deutlich voranbrachte.
Auch in anderen Regionen Deutschlands wird die Idee des urbanen Waldes aufgegriffen. So entstand erst letztes Jahr in Leipzig das 5,5 Hektar große Waldgebiet mit dem Namen „Schönauer Holz“. Auf dem Gelände standen zuvor Plattenbaukomplexe.
Solch visionäre, vernetzte und großräumige Ansätze unter Berücksichtigung industrieller Brachflächen sind nach Auffassung der SDW nötig, um den Belastungen durch den Klimawandel ökologisch sinnvoll zu begegnen und diese für die Menschen erträglicher zu gestalten.
Basis für diese Gewichtung ist u.a. die Waldfunktionskartierung, die für den Ballungsraum eine vielfache Funktionsüberlagerung ausweist. Diese wichtige Planungsgrundlage ist oft überaltert und bedarf nach Einschätzung der SDW vordringlich einer grundlegenden Aktualisierung.
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