(Holle) Am 24. Juni 2008 beginnen ganz besondere Waldarbeiter ihre Arbeit für das Niedersächsische Forstamt Liebenburg. Es handelt sich dabei um eine kleine Herde von Hochlandrindern, die für etwa vier Wochen von ihrer heimischen Weide in den Hutewald im Wohldenberg bei Holle eingetrieben wird.
Das Forstamt Liebenburg möchte Sie herzlich einladen, beim Eintrieb der Rinder in den Hutewald dabei zu sein. Die Tiere sollen unter den dicken und alten Eichen weiden und dabei Gras, Kräuter und auch junge Bäumchen abfressen. Die Viehweide führt eigentlich zu erheblichen Schäden im Wald. Reinhard Ferchland vom Forstamt Liebenburg erklärt, warum auf dieser Fläche die Rinder trotzdem, anders als in den normalen Wäldern, in den Wald dürfen: „Die alten Eichen wollen wir hier mit einer mittelalterlichen Methode erhalten, indem die Rinder die aufwachsenden Buchen, Ahorne und Eschen auffressen. Mit ihrem Verbiss schalten sie diese Konkurrenz aus“.
Der Erhalt eines des eindrucksvollen Relikts früherer Waldnutzung auf einer Fläche von etwa 13.000 m² hat aber nicht nur historischen Wert. Denn die alten, knorrigen Eichen des Hutewalds haben eine große Bedeutung für viele seltene Tierarten wie Hirschkäfer, Mittelspecht und Fledermäuse. „Ohne die Hilfe der robusten Hochlandrinder würde hier wieder ein dichter Wald wachsen. Normalerweise würde sich der Förster darüber freuen, aber in diesem besonderen Wald sollen die Tiere so lange weiden, bis unter den alten Bäumen auch der letzte Stängel abgefressen ist“, gibt Revierleiter Klaus Petro den Arbeitsauftrag an die Rinder heraus.
Kommentar hinzufügen