Roto setzt auf "german made"



Von der häufig kolportierten generellen Europa- bzw. Euro-Skepsis kann in Deutschland unter dem Strich keine Rede sein. Das gilt sowohl für die Bevölkerung allgemein als auch für die Unternehmen. Allerdings bereitet die anhaltende Schulden- und Währungskrise speziell der Wirtschaft mehr oder minder große Sorgen. Dieses Fazit zieht Prof. Manfred Güllner aus unterschiedlichen Umfragen. Während des 8. Internationalen Roto-Fachpressetages räumte der Gründer und Geschäftsführer des Berliner forsa-Institutes außerdem mit einer weiteren Vermutung auf. Die verbreitete Meinung, dass die Deutschen eine stärkere Übertragung von Befugnissen der Nationalstaaten an die Europäische Union mehrheitlich ablehnen, treffe nicht zu. Das Gegenteil ist der Fall, hieß es Ende November 2013 vor rund 60 Journalisten aus 18 Ländern in Brüssel.

Trotz der gegenwärtigen Krise sei die grundsätzliche Europa-Freundlichkeit der Bürger ungebrochen. So stufen über 80 % den europäischen Einigungsprozess und immer noch 58 % die Einführung der einheitlichen europäischen Währung als richtig ein. Für 70 % sei der Euro mit Blick auf das weitere Zusammenwachsen des Kontinents auch aus heutiger Sicht „nützlich und erforderlich“. Jedoch befürchten 65 % der Bevölkerung, dass die Krise die Solidarität in Europa gefährdet.

Als Krisenursachen machen die Deutschen danach primär die hohe Verschuldung einzelner Länder aus. Zu den Verantwortlichen gehörten ferner die Banken mit ihren für viele „undurchsichtigen Geschäften“. Eine mangelnde Politiker-Kompetenz sähen dagegen nur wenige als Auslöser der Krise. Sie betrifft, so die Auffassung von 81 %, in erster Linie die „normalen“ Bürger oder die jeweiligen Staaten. Lediglich 29 % glauben, dass die deutschen Unternehmen am meisten unter den Turbulenzen leiden.

Lob für Merkel

Erhebungen in der Wirtschaft kommen indes zu einer ganz anderen Bewertung, berichtete der forsa-Chef. Dem „Handelsblatt Business-Monitor“ zufolge, der Meinungen von Führungskräften ermittelt, spürt inzwischen über die Hälfte der Unternehmen konkrete Auswirkungen der Euro-Krise. Dazu zählen vor allem Umsatzeinbußen und ein schwächeres Auslandsgeschäft. Deshalb machen sich 39 % der Firmen „große“ und weitere 41 % „einige“ Sorgen wegen der Krise.

Dennoch rechne im Unternehmerlager die große Mehrheit von 85 % mit einer Lösung der Krise. Ungeachtet des im Ausland oft kritisierten Sparkurses von Angela Merkel loben ebenfalls 85 % die bisherige Strategie der Kanzlerin als „richtig“. Stärkere Auflagen für die Schuldenländer erwarten 63 %. Zudem gehen 66 % künftig von häufigeren Banken-Schließungen aus, fügte der Meinungsforscher hinzu.

Kein Selbstmitleid

Unabhängig von den aktuellen Problemen seien die deutschen Unternehmer mehrheitlich pro Europa eingestellt. So würden es 62 % begrüßen, wenn man auf EU-Ebene neben der Geldpolitik auch die gesamte Finanz- und Wirtschaftspolitik künftig stärker vereinheitliche und koordiniere. 76 % plädieren dafür, die Euro-Zone in der jetzigen Form zu erhalten. Nur 21 % stimmen danach Änderungen wie einem möglichen „Nord-Euro“ zu.

Im Übrigen glauben 57 % der von forsa befragten Wirtschaftsrepräsentanten nicht, dass die Krise Deutschland mehr belaste als andere Staaten. Und wie reagieren Unternehmer generell auf Krisen? Auch dazu nannte Güllner zum Abschluss seines Statements konkrete Zahlen: „71 % senken Kosten, 51 % entwickeln neue Produkte und Dienstleistungen und eine Minderheit von 40 % dringt in bisher nicht bearbeitete Märkte vor.“

Umfassendes Versprechen „german made“

In allen drei Kategorien ist die Roto-Gruppe aktiv, betonte Dr. Eckhard Keill. Der Bauzulieferer mit seinen zwei Divisionen Fenster- und Türtechnologie sowie Dach- und Solartechnologie verfügt nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden schon lange nicht nur über den Status eines „European player“, sondern den eines „Global player“. So fertige man heute u. a. in Deutschland, Russland, Österreich, Ungarn, Polen, Brasilien, China und Kanada. Insgesamt sei die Marke „Roto“ in 43 Ländern zu finden.

Trotzdem präsentiere sich der Hersteller „ebenso bewusst wie offensiv“ als deutsches Unternehmen, ohne natürlich die spezifischen Situationen in den einzelnen Wirtschaftsräumen außer acht zu lassen. Dabei verkörpere der Begriff „german made“ weltweit das umfassende Versprechen, dass alle Prozesse, Produkte, Systeme und Services auf deutschen Qualitäts- und Wertestandards basieren. Sie beruhen, wie es hieß, letztlich auf drei Säulen. Das seien erstens Kontinuität, Konsequenz und Zuverlässigkeit, zweitens Erfahrung, Erfolgswille und Weitsicht sowie drittens Wissen, Können und deutsche Ingenieurskunst.

Gepaart mit anderen Tugenden wie Präzision, Gründlichkeit und Genauigkeit resultiere daraus eine „in der Praxis täglich gelebte Identität“. Das mit einem eigenen Logo gekennzeichnete „german made“ transportiere daher die ganzheitliche Unternehmenskultur. Keill: „Sie bildet zum Beispiel das Fundament für die Realisierung unserer ‚Nah am Kunden’-Priorität.“

Autor:
Holzi am 05. Dez. 2013 um 11:02 Uhr
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