Besonders der moderne Holzbau ist sehr energieeffizient und kann einen wesentlichen Beitrag zu diesem Ziel liefern. Durch die Verwendung von Holz beim Bau von Häusern und in der Inneneinrichtung wird der Atmosphäre zudem schädliches CO2 entnommen und im Holz über Jahre gespeichert. Holzbau ist somit aktiver Klimaschutz in zweifacher Hinsicht: Energieeinsparung und Kohlendioxidspeicher.
Lars Schmidt, Vizepräsident des Bundesverbandes Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) aus Berlin: „Der Ansatz zur Energieeinsparung und verstärkter Nutzung erneuerbarer Energien in der Energiepolitik Hessens ist richtig und wird von uns ausdrücklich unterstützt. Wir befürchten allerdings auch, dass der Schwerpunkt bei den Erneuerbaren Energien auf der Biomasse - und damit vor allem beim Waldholz liegen wird. Experten erwarten aber gerade beim Holz Versorgungsengpässe, sowohl für die stoffliche Verwertung in der Säge- und Holzindustrie als auch für die energetische Nutzung. Zudem gibt es neue, wachsende Anwendungsbereiche für Holz, beispielsweise in der chemischen Industrie, die bislang in den Prognosen und Berechnungen zur Verfügbarkeit noch nicht ausreichend Berücksichtigung finden.
Vor diesem Hintergrund wird es in den nächsten Jahren zu einer entscheidenden Aufgabe, die Holznutzung in unseren Wäldern im Rahmen der Nachhaltigkeit zu steigern. Kontraproduktiv und nicht zukunftsgerichtet wäre es allerdings, die Holznutzung durch weitere Flächenstilllegungen und Nutzungseinschränkungen zurück zu fahren. Dadurch werden die von Frau Ministerin Lautenschläger angekündigten neuen Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk letztendlich verhindert. Der zwangsläufig entstehende Versorgungsengpass ist auch nicht durch Importe zu decken, denn in Europa wird durch die verstärkte Biomassenutzung ebenfalls eine erhebliche Deckungslücke erwartet. Wir appellieren daher an Frau Lautenschläger, beim absolut sinnvollen und notwendigen Waldnaturschutz den integrativen Ansatz zu wählen, um die Versorgung der Bevölkerung und der Industrie nicht weiter einzuschränken. Überzogenen und rein politisch motivierten, pauschalen Forderungen nach großräumigen Flächenstilllegungen und Nutzungseinschränkungen im Wald sollte angesichts der Hessischen Zukunftspläne zur klimafreundlichen Energiepolitik eine klare Absage erteilt werden.“
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