Tausende waren es, die den Stand des Bundesverbandes Holz und Kunststoff (BHKH) auf der Internationalen Handwerksmesse in München besuchten. Im Zentrum des BHKH-Auftritts standen die bundesweite Nachwuchs-Kampagne der Tischler und Schreiner sowie der Bundesentscheid der „Guten Form“. Der BHKH hat diesen renommierten Gestaltungspreis gemeinsam mit der OPO Oeschger GmbH ausgerichtet. Auch Politiker, Design-Experten und Medienvertreter ließen sich das Ereignis nicht entgehen.
Die 20 schönsten Gesellenstücke des jüngsten Abschluss-Jahrgangs der Tischler- und Schreiner-Lehrlinge lockten die Menschen auf den Stand des BHKH. „Unsere Ausstellung zum Bundeswettbewerb der ,Guten Form‘ war ein Publikumsmagnet“, sagt BHKH-Präsident Alfred Jacobi. „Die vielen anerkennenden, ja bewundernden Blicke auf die Exponate sind ein untrügliches Zeichen, wie gut Möbel vom Tischler oder Schreiner bei den Menschen ankommen.“ Die Stücke der „Guten Form“ veranschaulichen die beiden großen Trümpfe des Gewerks: individuelle Fertigung und Gestaltungs-Know-how.
Davon überzeugten sich auch Staatsminister Siegfried Schneider, Leiter der bayerischen Staatskanzlei, und Katja Hessel, Staatssekretärin im bayerischen Wirtschaftsministerium. Beide besichtigten die Ausstellung mit großem Interesse. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, Schirmherr des Wettbewerbs, hatte ein Grußwort gesandt.
Eine Fach-Jury benannte die Siegerstücke. Unter anderem gehörte dem Gremium Prof. Dr. Florian Hufnagl an, Direktor des „International Design Museum Munich“. Zum Bundessieger kürten die Experten Jack Kugel, der einen Sekretär präsentierte. Zweite wurde Anne Luft mit einem Regalturm, Dritte Barbara Kremm mit einer Sitzbank. Die Messe-Besucher hatten ihre eigene Stimme: Ihr Favorit war ein Schreibtisch von Simon Claus. In einem Festakt am letzten Messetag wurden die Sieger bekannt gegeben. Sie erhielten Geld- und Sachpreise. Unterstützt wurde „Die Gute Form“ neben OPO Oeschger von Festool und der Fachzeitung BM.
Zweiter Anlaufpunkt auf dem BHKH-Stand war ein Tischkicker – allerdings nicht irgendein Tischkicker, sondern einer, der in einen alten Schreibtisch eingelassen ist. Ein Team aus vier Tischler-Azubis hat ihn im Rahmen der aktuellen Nachwuchs-Kampagne des Gewerks gebaut. Die Kampagne dreht sich um einen Wettkampf Tischler gegen Schreiner, der sich zurzeit im Internet abspielt. Das Tischler-Team tritt in zehn ausgefallenen Disziplinen, so genannten Challenges, gegen ein ebenso starkes Schreiner-Team an. Clips dazu sind auf der Community www.schuelervz.net zu sehen. Deren Nutzer stimmen jede Woche ab, welches Team die Aufgabe cooler gelöst hat. Nicht-Schüler können sich die Clips auf www.tischler-vs-schreiner.de anschauen. Der BHKH präsentierte die Filme auf großen Monitoren auf seinem Messe-Stand.
Während die Bildschirme zeigten, wie der Kicker gebaut wurde, konnten ihn die Messe-Besucher live in Gebrauch nehmen: Teenies trugen spontane Team-Kämpfe aus, Eltern spielten gegen ihre Kinder und auch Prominente ließen sich nicht lange bitten. So trat Dieter Dohr, Vorsitzender Geschäftsführer der ausrichtenden Messegesellschaft GHM, zusammen mit Ernst Burgbacher an, dem Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung. Ihnen gegenüber standen Heinrich Traublinger, Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, und Staatsminister Martin Zeil, stellvertretender bayerischer Ministerpräsident. BHKH-Hauptgeschäftsführer Peter Schreiber fungierte als Schiedsrichter. Sein Kommentar: „Unsere Kampagne ist offensichtlich nicht nur im Internet erfolgreich. Auch auf dem Parkett der Politik kommt sie gut an.“
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