Waldrestholz, Stroh und Gülle/Mist sind die wesentlichen ungenutzten Potenziale??



Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hat im Rahmen einer Meta-Studie Daten aus verschiedenen Quellen zu biogenen Rest- und Abfallstoffen gesammelt, vereinheitlicht und so vergleichbar gemacht. Im Ergebnis beträgt das technische Gesamt-Potenzial 98,4 Mio. t Trockensubstanz pro Jahr. Davon sind 31 Prozent derzeit noch ungenutzt, im wesentlichen Waldrestholz, Stroh sowie Gülle und Mist, das entspräche einem Energiegehalt von 448 PJ.

Die Studie wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

Durch die Zusammenführung verschiedenster aktuell verfügbarer Daten zu biogenen Rest- und Abfallstoffen stellt die DBFZ-Studie die derzeit vollständigste Übersicht zum Thema dar. Insgesamt 93 Einzelbiomassen wurden betrachtet, bei 77 Biomassen war die Datenqualität ausreichend, um in die Gesamt-Auswertung einzufließen.

Die gegenwärtig ungenutzten Biomassepotenziale bestehen zu 95 Prozent aus Waldrestholz, Getreidestroh und tierischen Exkrementen. Andere Fraktionen wie Sägereste, Altholz, Schwarzlauge, Landschaftspflegeholz, Siedlungsabfälle oder Reststoffe aus der Lebens- und Futtermittelherstellung befinden sich bereits überwiegend in Nutzung.

Interessant sind die Rest- und Abfallstoff-Potenziale vor dem Hintergrund der Ziele der Bundesregierung: In ihren Zukunftsszenarien für eine Energiewende geht sie davon aus, dass Biomasse im Jahr 2050 1.915 PJ zum gesamten Primärenergieverbrauch beitragen könnte. Gleichzeitig will sie die Bioenergienutzung aber stärker auf Rest- und Abfallstoffe konzentrieren.

"Die energetische und integrierte stoffliche Verwertung bisher nicht genutzter biogener Abfälle und Reststoffe ist ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des DBFZ. In diesem Bereich liegt Deutschland weltweit im Spitzenfeld und über die laufenden nationalen und internationalen Projekte können wir als DBFZ einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten ", so Prof. Dr. Michael Nelles, der wissenschaftliche Geschäftsführer des DBFZ und Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Universität Rostock. Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der FNR, ergänzt: „Insbesondere für die erheblichen Strohpotenziale gilt es zusätzliche Verwertungsstrategien zu erarbeiten. Dieser Rohstoff ist nicht nur preiswert in vielen Regionen verfügbar, sondern kann gerade für die Landwirtschaft interessante neue Geschäftsmodelle generieren, wie mit der Strohheizanlage am Standort Gülzow eindrucksvoll demonstriert wurde.“

Quote:

Die FNR hat die DBFZ-Studie „Biomassepotenziale von Rest- und Abfallstoffen – Status Quo in Deutschland“ als elektronischen Band 36 ihrer Schriftenreihe „Nachwachsende Rohstoffe“ veröffentlicht. Unter mediathek.fnr.de steht sie kostenlos zur Verfügung.

Autor:
Holzi am 09. Sep. 2015 um 18:05 Uhr
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