Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem Massivhaus und einem Fertighaus?



Das fragen sich viele, die auf der Suche nach einer modernen Alternative zum konventionellen Bauen sind. Die Antwort gibt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF): „Ein Fertighaus ist ein individuell geplantes Ein- oder Mehrfamilienhaus, das aus im Werk vorgefertigten Bauelementen errichtet wird. Die meisten Fertighäuser werden aus Holztafeln mit integrierter Wärmedämmung gebaut. Der große Vorteil ist die energiesparende Konstruktion dieser Häuser.“

Anders als bei der konventionellen Bauweise, in der auf der Baustelle Stein-auf-Stein gemauert wird, entsteht ein Holz -Fertighaus in wettergeschützten Produktionshallen. Dort werden großformatige Holzrahmen mit Dämmstoffen gefüllt und mit Holzwerkstoffplatten verschlossen. Die Produktion erfolgt individuell nach Vorgabe der Planungsunterlagen für das jeweilige Bauvorhaben. Bei der Ausführung helfen High-tech-Anlagen und Fertigungsstraßen. Nachdem Fenster und Türen eingebaut und der Grundputz aufgetragen wurde, montieren Fachleute die fertigen Wand-, Decken- und Bodenelemente auf dem Bauherren-Grundstück in maximal zwei Tagen regendicht zu einem Rohbau. Dann folgen Innenausbau und Fassadengestaltung.

Entgegen einem verbreiteten Missverständnis sind Holz-Fertighäuser nicht zwangsläufig auch außen mit Holz verkleidet. Wie bei jedem Haus werden die Fassaden meist mit Außenputz, seltener mit Holz oder Klinker ausgestattet. „Holz bestimmt zwar das Innenleben des Hauses. Von außen erkennt man aber nicht, ob es aus Holz oder Mauerwerk ist. Da hilft ein Blick auf die Heizkostenabrechnung schon eher“, schmunzelt Klaas unter Anspielung auf den für Fertighäuser typischen geringen Heizwärmebedarf.

Wie alle Neubauten erfüllen auch Holz-Fertighäuser die in Deutschland geltenden strengen gesetzlichen Vorschriften an Brandschutz, Statik und Langlebigkeit ohne Abstriche. Hergestellt werden die Eigenheime von spezialisierten Industrieunternehmen, die ihre Leistungen bundesweit schlüsselfertig anbieten. Sie fertigen also nicht nur die Gebäudehülle, sondern sorgen auch für abgestimmte Haustechnik und den Innenausbau. Preiswerter für Bauherren ist ein Ausbauhaus. Hier errichtet der Hersteller nur den Rohbau, der Hausbauer sorgt dann in eigener Regie für die weiteren Arbeiten.

In Skandinavien, Japan oder den USA ist der Fertigbau schon seit Generationen als vorherrschende Bauweise etabliert. Auch in Deutschland steigt der Marktanteil. „In vielen Bundesländern ist schon jedes vierte neu genehmigte Eigenheim ein Fertighaus. 2009 wurde im bundesweiten Durchschnitt jedes siebte neue Ein- oder Zweifamilienhaus in Fertigbauweise errichtet“, berichtet so Klaas.

Autor:
Holzi am 22. Sep. 2010 um 08:12 Uhr
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