Forstminister Frank Kupfer und Sachsenforst Geschäftsführer Prof. Hubert Braun haben heute (7. März 2011) eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2010 des Staatsbetriebes Sachsenforst gezogen. Trotz Weltwirtschaftskrise und Naturgewalten wie Tornado und Hochwasser erreichten die Sachsenforst-Mitarbeiter die gesteckten Ziele. Die Einnahmen beliefen sich auf 52 Millionen Euro, wobei die Mehrheit aus dem Verkauf von Holz, von Wildbret sowie aus Dienstleistungen für Dritte stammt. Bei dem durch den Freistaat Sachsen für Gemeinwohlleistungen im Staatswald und für behördliche Aufgaben zur Verfügung gestellten Zuschuss in Höhe von 46,4 Millionen Euro konnten 10,1 Millionen Euro eingespart werden. „Neben der Versorgung der Industrie mit dem ökologischen und nachwachsenden Rohstoff Holz war es uns auch im Jahr 2010 wieder möglich, kräftig in den Wald und in die Großschutzgebiete zu investieren“, so Kupfer. „Der Rückblick auf fünf Jahre Sachsenforst zeigt zudem, dass die vielfältigen Aufgaben des Staatsbetriebes aus Naturraummanagement im Staatswald und in den Großschutzgebieten, aus forstlicher Ressortforschung, Beratungs- und Betreuungstätigkeit im Privat- und Körperschaftswald sowie behördlichen Aufgaben vorbildlich wahrgenommen wurden.“
Den Schwerpunkt der finanziellen Investitionen im Staatsbetrieb Sachsenforst bildet das Waldumbauprogramm im Staatswald. Zwischen 2006 und 2010 wurden mit 69 Millionen Euro 5.898 Hektar junge Mischwälder mit Rotbuchen, Eichen oder Weißtannen gepflanzt und damit die biologische Vielfalt erhöht und der Wald an die sich ändernden Umweltbedingungen angepasst. Für das Jahr 2011 hat sich der Staatsbetrieb Sachsenforst wiederum 1.400 Hektar Verjüngungsfläche vorgenommen. Dafür werden 8,5 Millionen junge Waldbäume benötigt und 17 Millionen Euro investiert. Für die Instandsetzung und Pflege der Waldwege und der Brücken, die sowohl der Bewirtschaftung des Waldes als auch der Erholung der Bevölkerung dienen, wurden seit 2006 insgesamt 28 Millionen Euro ausgegeben.
Sachsenforst vermarktete 2010 planmäßig wie im Jahr zuvor 958.000 Kubikmeter Holz aus dem sächsischen Staatswald. „Die Konkurrenz von stofflicher und energetischer Holznutzung hat den Holzmarkt stark belebt und zwingt die Holzindustrie zu innovativen Produktentwicklungen und einer hohen Wertschöpfung“, so Sachsenforst Geschäftsführer Hubert Braun. „Derzeit profitieren alle Waldbesitzer von guten Absatzmöglichkeiten. Die forstlichen Dienstleistungsunternehmen sind ausgelastet.“ Mit 44 Millionen Euro erzielte Sachsenforst 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent höhere Einnahmen aus dem Holzverkauf.
Die Erhaltung und Verbesserung der Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes ist eine weitere, durch das Sächsische Waldgesetz vorgegebene Schwerpunktaufgabe im sächsischen Staatswald. Hier wurden in den letzten fünf Jahren zum Beispiel 3.862 Maßnahmen für den Natur-, Arten- und Biotopschutz außerhalb von Schutzgebieten – von der Waldwiesenmahd bis zur Moorrenaturierung – erbracht sowie auf 5.483 Kilometern Wander- und Radwanderwege angelegt und unterhalten. Zwischen 2006 und 2010 wurden zur Verbesserung der Erholungsfunktion – vom Wanderweg bis zur Schutzhütte – insgesamt 15,6 Millionen Euro im Staatswald investiert.
Sachsenforst bietet außerdem die forstliche Beratung und Betreuung für alle rund 85.000 privaten, kirchlichen und kommunalen Waldbesitzer in Sachsen an. Die flächendeckende Präsenz ermöglicht es, dass die Dienstleistungen in allen Regionen Sachsens und von jedem Waldbesitzer in Anspruch genommen werden können. Seit der Gründung des Staatsbetriebes Sachsenforst 2006 informierten sich die Waldbesitzer bei mehr als 96.000 Beratungsgesprächen über die Möglichkeiten der Waldbewirtschaftung, des Naturschutzes im Wald oder finanzielle Förderprogramme.
Innerhalb des forstlichen Umweltmonitorings führt Sachsenforst mit seinem Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft die jährliche Waldzustandserhebung durch, koordiniert und organisiert die Bodenschutzkalkung im Wald, betreibt ein intensives Waldschutzmonitoring gegen Forstschädlinge und führt Maßnahmen zur Erhaltung der Genressourcen und der Züchtung bei Waldbäumen durch. Für Entwicklungs- und Monitoringleistungen des Staatsbetriebes stellte der Freistaat Sachsen in den letzten fünf Jahren 20,2 Millionen Euro zur Verfügung.
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