Wie das Land, so die Häuser



Das Gesicht der Landschaften wird seit Jahrhunderten durch die Gebäude geprägt. Die Städte und Dörfer zeichnen sich jedoch nicht nur durch ihre historischen Ortskerne aus, sondern auch durch die Neubauten von der Nordsee bis zum Alpenrand. „Der unverkennbar regionale Charakter kommt beim Bauen nie aus der Mode. Aktuelle Fertighäuser interpretieren traditionelle Baustile neu und verbinden sie mit zukunftsfähiger Technik“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF).
 BDF/Regnauer Hausbau
So zeigen die Menschen ihre enge Verbundenheit zur Geschichte, den Traditionen und dem Lebensstil der Region, indem sie die typischen Bauformen beibehalten. Das bedeutet aber nicht, dass man immer noch so baut, wie es vor 200 Jahren üblich war. Denn moderne Fertighäuser haben viele Vorteile, zum Beispiel einen geringen Energiebedarf. Außerdem sind sie ressourcenschonend bei einer kontrollierten Qualität und das ist für alle Häuser vom norddeutschen Landhaus bis zum alpenländischen Chalet erstrebenswert. Die regionaltypische Architektur wirkt zeitgemäß und wird besonders authentisch interpretiert.

Teilweise werden jedoch auch neue Materialien verwendet, die entweder so verbaut werden, dass sie kaum zu sehen sind oder aber bewusst in Szene gesetzt werden, um einen optischen Bruch zu erzielen. Dazu gehört beispielsweise Polycarbonat, eine besonders schlagfeste und robuste Form des Kunststoffes. Insbesondere in Gebieten mit hoher Hagelwahrscheinlichkeit, wird das Material gern eingesetzt. Polycarbonat ist transparent und wird häufig zur Überdachung von Carports oder Gartenhäusern genutzt. Durch spezielle Beschichtungen des Materials kann außerdem das Aufheizen der Platten verhindert werden und der Kunststoff resistent gegen UV-Strahlen gemacht werden. Das Zusammenspiel von alten und neuen Bauformen und -Materialien verleiht den Häusern einen besonderen Charme.

Bei der Wahl der Bauform waren früher in erster Linie die natürlichen Gegebenheiten ausschlaggebend, weshalb sich die Häuser schon allein optisch von Region zu Region stark unterschieden. Je nachdem, ob beispielsweise weite Ebenen, eine große Nähe zum Meer oder den Bergen vorhanden war oder ob besondere klimatische Bedingungen vorherrschten, musste anders gebaut werden. Gerade an den verschiedenen Dachformen sieht man heute noch, dass die althergebrachte Baukunst nach wie vor Sinn macht. Steile Dächer werden in milden Regionen mit vielen Regentagen genutzt, damit das Wasser schnell abfließen kann. Ein flaches Dach wird in kalten Gegenden bevorzugt, da es mehr Sicherheit vor abrutschenden Schneemassen bietet.
 BDF/Haacke Haus
Weil Holz als Naturmaterial eine besonders gute Wärmedämmung leistet, wird in Süddeutschland gern viel davon beim Hausbau verarbeitet. Um ein unangenehmes Aufheizen der Wohnräume durch die direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern, wird ein breiter Dachüberstand genutzt, der im Sommer Schatten spendet. Auch optische Akzente, wie etwa sichtbares Holzständerwerk oder ausladende Balkone aus Holz, sind bei einem Fertighaus möglich. Die für Süddeutschland typische zweigeteilte Fassade, die im oberen Bereich mit einer Holzverschalung bestückt und im unteren Bereich weiß verputzt ist, kann ebenfalls beim modernen Hausbau umgesetzt werden.
 BDF/Fertighaus Weiss
Die Holzbauweise mit sichtbarem Holz ist in den nördlichen Bundesländern nicht sonderlich verbreitet. Dafür gibt es dort hervorragend gebaute Fertighäuser im Stil der Küstenlandschaft. Klinkerfassaden sind widerstandsfähig und charakteristisch für das raue Wetter des Nordes. Des Weiteren sind es die vorgebauten Eingangsgiebel, das sichtbare Fachwerk und die großen Sprossenfenster, die ein norddeutsches Landhaus auszeichnen. Je näher man dem Meer kommt, desto häufiger findet man außerdem traditionelle Reetdächer, die sich auch heute noch bei vielen Bauherren großer Beliebtheit erfreuen. Das getrocknete Schilfrohr ist eines der ältesten Bedachungsmaterialien überhaupt und steht mittlerweile für einen besonders naturverbundenen Architekturstil.

Autor:
Holzi am 08. Nov. 2014 um 10:45 Uhr
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